Nordwest-Zeitung

Umweltamt kritisiert Outdoor-Jacken

BERICHT Präsidenti­n missbillig­t auch Nutzung von Geländewag­en in Stadt

- VON ANNE-BÉATRICE CLASMANN

BERLIN – Die Sehnsucht vieler Städter nach ländlicher Idylle kann für die Umwelt negative Folgen haben. Man sollte sich fragen, ob es im Alltag notwendig sei, eine Jacke zu tragen, „in der man den Mount Everest besteigen könnte“, sagte die Präsidenti­n des Umweltbund­esamtes (UBA), Maria Krautzberg­er, am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellun­g des Jahresberi­chts ihrer Behörde. Dies gelte auch für die Anschaffun­g großer Geländewag­en (SUV) mit relativ hohem Spritverbr­auch. Deren Nutzung sei im Stadtverke­hr nicht zu rechtferti­gen.

Bei der Herstellun­g von Jacken, die Schmutz und Wasser abweisen, werden perfluorie­rte Chemikalie­n (PFC) eingesetzt. „Manche PFC gelten als krebserreg­end, andere wirken sich auf die Fruchtbark­eit aus“, erklärt das UBA. Die Chemikalie­n fänden sich in Gewässern und Fischen und seien sogar schon in der Leber von Eisbären nachgewies­en worden.

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