KAISER’S VOR ZERSCHLAGUNG
SUPERMARKTKETTE Rettung gescheitert
KÖLN DPA – Die verlustreiche Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann mit 15 000 Beschäftigten steht vor der Zerschlagung. Verhandlungen zur Rettung/
des verlustreichen Unternehmens sind gescheitert. Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub rechnet nun mit dem Verlust einer „großen Zahl“von Arbeitsplätzen. Er sprach am Donnerstagabend von einer „sehr enttäuschenden Nachricht“. Bundesweit beschäftigt Kaiser’s Tengelmann noch rund 15 000 Menschen in über 400 Filialen.
Haub kündigte an, Tengelmann werde nun bereits in der kommenden Woche mit der Zerschlagung der verlustreichen Supermarktkette beginnen. „Leider müssen wir davon ausgehen, dass für zahlreiche Filialen kein Supermarktbetreiber gefunden werden kann“, sagte Haub. „Deshalb steht eine große Zahl von Mitarbeitern vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze.“Er habe die Geschäftsführung von Kaiser’s Tengelmann beauftragt, in umfassende Sozialplanverhandlungen einzutreten.
Seit Wochen gab es Verhandlungen zur Rettung von Kaiser’s Tengelmann. Grund waren erhebliche Probleme bei der geplanten Übernahme durch Edeka. Doch hatten auch zwei Krisengipfel zwischen den Chefs von Tengelmann, Edeka, Rewe sowie Vertretern der Gewerkschaft Verdi keine Lösung gebracht. Bei einem Treffen in der vergangenen Woche hatten sich die Beteiligten eine Frist bis zum nächsten Montag gesetzt, um zu einer Lösung zu kommen.
Rewe spielte eine Schlüsselrolle bei den Gesprächen. Rewe sowie Norma und Markant hatten gegen eine Ministererlaubnis zur Übernahme von Kaiser’s Tengelmann durch Edeka geklagt. Mit dieser hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ein Veto des Bundeskartellamts gegen die Übernahme von Kaiser’s Tengelmannn durch Edeka ausgehebelt. Wegen der Klagen konnte Edeka Kaiser’s Tengelmann nicht wie geplant übernehmen. In Krisentreffen war versucht worden, doch noch eine Lösung zu finden.
Am Donnerstagabend aber erklärten Tengelmann, Edeka sowie Rewe die Verhandlungen für gescheitert. Die Konzerne wiesen sich gegenseitig die Schuld am Scheitern der Gespräche zu.