Komik rund um Kirche auf dem Kiez
TV-SERIE Schauspieler Jan Fedder ist wieder der „Hafenpastor“– Enge Zusammenarbeit mit echtem Pastor
Für die 30. Staffel des „Großstadtreviers“steht Fedder (61) gerade wieder vor der Kamera. Den „Hafenpastor“spielt der Hamburger erst zum dritten Mal.
HAMBURG – In welcher seiner drei Serien-Paraderollen am meisten von Jan Fedder steckt? „Überall ein bisschen“, findet er selbst. „Das „Großstadtrevier“ist Brot und Butter – meine Haupternährung“, sagt der 61-Jährige im Interview. Austoben könne er sich in „Büttenwarder“. Und der „Hafenpastor“gehöre zu den „Sahnehäubchen“.
Seit bald 25 Jahren ist er als Dirk Matthies in der Polizeiserie „Großstadtrevier“zu sehen, seit rund 20 Jahren als Bauer Brakelmann in „Neues aus Büttenwarder“. In „Der Hafenpastor und das Blaue vom Himmel“an diesem Freitag (20.15 Uhr) im Ersten kümmert sich der Hamburger zum dritten Mal als Seelsorger um seine Schäfchen auf St. Pauli – mit viel Komik rund um seine Kirche auf dem Kiez.
Diesmal gibt es Sahnehäubchen mit Austoben für Fedder. „Der Hafenpastor ist schon eine meiner schönsten Rollen“, erzählt er. „Und diesmal konnte ich eben ein bisschen Pastor machen, aber auch ein bisschen Büttenwarder – eine Mischung, die mir sehr gefällt.“
St. Pauli ist lustig
Um Kirchenasyl für eine Frau aus Afrika ging es zum Auftakt in „Der Hafenpastor“(5,23 Millionen Zuschauer), ein Sozialdrama um eine 16jährige Schwangere lieferte der „Der Hafenpastor und das graue Kind“(3,85 Millionen). „Die beiden Vorgänger waren ja sehr ernst“, meint Fedder, „aber St. Pauli ist eben auch lustig“. Und er muss es wissen, ist er doch ein echter Junge von St. Pauli.
Die Liebe an der sündigen Meile hält Pastor Book auf Trab, eine verbotene im Besonderen. Glücklich verliebt planen Ina (Verena Altenberger) und Hanno (Matthias Weidenhöfer) ihre Hochzeit. „Die Liebe hört niemals auf“, predigt Book noch, doch wenig später muss er alles daransetzen, die Hochzeit zu verhindern. Denn ausgerechnet Kiezgröße Bodo Schüler (Uwe Bohm) sucht den Beichtstuhl.
„Das hier ist eine lutherische Kirche“, klärt Book ihn auf, „es gibt das Beichtgespräch“. Und in dem gesteht Bodo, der Vater des künftigen Bräutigams, dass auch die Braut ein Kind von ihm ist. Unter Einhaltung der Schweigepflicht soll der Pastor nun versuchen, die Ahnungslosen auseinanderzubringen.
Für Regisseur Jan Hinrik Drevs ist es eine Liebesgeschichte „mit vielen Irrungen und Wirrungen“. Sein Plan für den Pastor: weniger Sozialdrama als zuvor, stattdessen mehr romantische Komödie mit Screwball-Elementen. Da geht es dann auch mal lustig drunter und drüber.
Nicht nur, dass Bräutigam Hanno auch noch die Jugendliebe von Books Schwester Rita (Marie-Lou Sellem) ist, auch Books junge Stellvertreterin Anke (Anna Brüggemann) hat es schwer, denn eigentlich fiebert sie ihrer ersten Trauung auf St. Pauli entgegen. Und dann scheint auch noch die Liebe des Pastors in Gefahr.
Als Kind im Kirchenchor
Gut, dass der Pastor seinen Anrufbeantworter hat, wo er sich meldet, wenn er Rücksprache beim lieben Gott halten will: Seine eigene Ansage auf dem Gerät versichert ihm dann: „Hier hört der Herr, ihm kannst du alles sagen.“
Fedder selbst geht schon lange nicht mehr in die Kirche, ist ihr aber eng verbunden. „Vor allem dem Michel, wo ich getauft, konfirmiert und getraut worden bin. Den kenne ich in- und auswendig. Dort habe ich als Kind auch sieben Jahre lang im Kirchenchor gesungen“, erzählt er.
Für den „Hafenpastor“steht das Team rund um Produzent Markus Trebitsch in regem Austausch mit der St.-Pauli-Kirche: „Wir arbeiten sehr eng mit den Pastoren der Kirche am Pinnasberg zusammen.“