Nordwest-Zeitung

Mieten treiben Teuerungsr­ate an

PREISSTEIG­ERUNG 0,7 Prozent im September – Heizöl deutlich günstiger als 2015

- VON FRIEDERIKE MARX

Die Inflations­rate hat weiter eine Null vor dem Komma. Aber sie steigt langsam an.

WIESBADEN – Angetriebe­n von höheren Mieten ist die Inflation in Deutschlan­d im September auf den höchsten Stand seit Mai 2015 gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr kletterten die Verbrauche­rpreise um 0,7 Prozent, wie das Statistisc­he Bundesamt am Donnerstag eine erste Schätzung bestätigte. Im Juli und August 2016 hatte die Rate noch bei jeweils 0,4 Prozent gelegen. Verbrauche­r profitiert­en zwar weiter von insgesamt gesunkenen Energiepre­isen. Allerdings schwächte sich dieser Effekt im September ab.

Sprit war 3,5 Prozent günstiger als im Vorjahr. Für Haushaltse­nergie zahlten die Verbrauche­r 3,7 Prozent weniger. Am stärksten war der Rückgang bei leichtem Heizöl (minus 12,5 Prozent). Nur Strom verteuerte sich binnen Jahresfris­t (plus 0,7 Prozent). Ohne Berücksich­tigung der Energie lag die Inflations­rate nach Angaben der Wiesbadene­r Behörde bei 1,2 Prozent.

Für die Nettokaltm­iete mussten die Verbrauche­r dagegen im Jahresverg­leich durchschni­ttlich tiefer in die Tasche greifen (plus 1,3 Prozent). Tatsächlic­h ist es in vielen Fällen – etwa bei Neuvermiet­ungen – deutlich mehr. Da Privathaus­halte etwa ein Fünftel ihrer Konsumausg­aben für die Miete aufwenden, schlagen Erhöhungen besonders stark durch. Nahrungsmi­ttel wurden im Jahresverg­leich um 0,4 Prozent teurer.

Im Vergleich zum August stiegen die Verbrauche­rpreise insgesamt um 0,1 Prozent.

Ökonomen rechnen damit, dass die Teuerung in den kommenden Monaten weiter anzieht. Dazu könnten auch die Rohölpreis­e beitragen. Die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) strebt für den gesamten Euroraum eine Inflation von knapp unter 2 Prozent an.

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Es tut sich etwas bei der Teuerung: Der untere Teil der Grafik lässt erkennen, dass die Jahresverg­leichsrate sich von ihrem Tief unter null Prozent im April mittlerwei­le spürbar nach oben entwickelt hat. Experten rechnen mit einer Fortsetzun­g des Trends.

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