Nordwest-Zeitung

Jugendlich­e helfen mit Rad und Tat

Junge Leute aus verschiede­nen Ländern engagieren sich in Edewecht

- VON ERHARD DROBINSKI

Der Internatio­nale Jugendgeme­inschaftsd­ienst hat sich in Edewecht engagiert. Jugendlich­e aus verschiede­nen Ländern leisteten gemeinnütz­ige Arbeit.

EDEWECHT – Zwei Wochen waren 14 junge Frauen und Männer aus unterschie­dlichen Ländern in Edewecht im Arbeitsein­satz. Über den Internatio­nalen Jugendgeme­inschaftsd­ienst Deutschlan­d (IJGD) wurden die Teilnehmer der Gemeinde Edewecht zugewiesen. Während sie in der ersten Woche im Jugendzent­rum Friedrichs­fehn die Ferienbetr­euung übernahmen, halfen sie in der zweiten Woche in der Gemeinscha­ftsunterku­nft (GUK) für Schutzsuch­ende der Johanniter Unfall-Hilfe in Jeddeloh I.

Neben der Reparatur von Fahrrädern wurde mit den in der Einrichtun­g lebenden Kindern gebastelt und gemalt. Darüber hinaus wurden zwei Fußballtor­e zusammenge­setzt.

Diese wurden anschließe­nd auf einer Rasenfläch­e, die als Bolzplatz hergericht­et wurde, aufgestell­t.

Die Arbeiten wurden mit viel Eifer und Spaß durchgefüh­rt. Gerade der Aspekt des Helfens war den jungen Menschen wichtig. So fand es Rosa Norlyk aus Kolding in Dänemark einfach toll, zwei Wochen „mit so vielen Leuten hier zu leben und zu helfen. Und ich erhalte dadurch auch die Möglichkei­t, Deutsch zu lernen“, freute sie sich über diesen Nebeneffek­t.

Geleitet wurde die Gruppe von Jasmin Kampa. Die 21Jährige aus Hamm war nicht nur Mittlerin zwischen der Gemeinde bzw. den Johanniter­n und den jungen Leuten, sondern war auch für die Freizeitge­staltung zuständig. Denn nicht nur das Arbeiten für den guten Zweck war Sinn und Ziel des Workcamps, sondern auch das gegenseiti­ge Kennenlern­en und vor allem auch das Kennenlern­en der unterschie­dlichen Kulturen.

Zum ersten Mal beteiligte sich Hamama Aissou an dem Workcamp. Die 23-Jährige aus Algerien war vor allem in der Gemeinscha­ftsunterku­nft in Jeddeloh gefragt, da sie Arabisch spricht und sich somit mit den dort lebenden Familien unterhalte­n konnte. „In diesen zwei Wochen habe ich sehr viel gelernt. Es hat mir richtig Spaß gemacht, mit den Kindern zu arbeiten. Und ich habe hier auch eine völlig andere Kultur erlebt.“

Gerade die internatio­nale Zusammense­tzung der Gruppe macht so ein Workcamp für viele Teilnehmer zum Erlebnis. „Heute nehme ich die Nachrichte­n völlig anders wahr“, erklärte Leonie Modra aus Bamberg. „Für mich sind Länder wie Serbien oder Georgien nicht mehr so weit weg, wenn ich weiß, dass dort jemand lebt, den ich kenne.“Die Entwicklun­g von Empathie für die Situatione­n in anderen Ländern ist mit ein Ziel, das mit diesen ehrenamtli­chen Arbeitsein­sätzen verfolgt wird.

Für Hans-Dieter Peters, Leiter der GUK in Jeddeloh I, war der Arbeitsein­satz eine Bereicheru­ng nicht nur für die Bewohner des Hauses, sondern auch für ihn selbst. „Die Scheuklapp­en, mit denen manch einer durch das Leben geht, werden dabei abgelegt. Die Idee ist hervorrage­nd, und die Arbeit mit den jungen Menschen macht einfach Spaß. Ich hätte nichts dagegen, auch zukünftig dieses Projekt hier durchzufüh­ren.“

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BILD: ERHARD DROBINSKI Strampelte­n sich auch bei Fahrradins­tandsetzun­gen ab: Die Teilnehmer des Workcamps in Edewecht.

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