Gewalt eskaliert
Angreifer gehen mit unvorstellbarer Brutalität gegen Polizeistudenten vor – Erstes Urteil
An Brutalität kaum zu überbieten: Am 10. Mai dieses Jahres haben vier junge Männer aus Oldenburg auf dem Schloßplatz mehrere Personen zusammengetreten, darunter ein Polizeistudent, der den anderen Opfern helfen wollte . ........
Mit Tritten gegen den Kopf attackierten die vier Angreifer den zur Hilfe eilenden Polizisten. Der mutmaßliche Haupttäter muss zweieinhalb Jahre hinter Gitter – der Prozess wird fortgesetzt.
OLDENBURG – Das war an Brutalität kaum zu überbieten. Am 10. Mai diesen Jahres haben vier junge Männer aus Oldenburg auf dem Schlossplatz mehrere Personen zusammengetreten, darunter ein Polizeistudent, der den anderen Opfern helfen wollte.
Massive Schädelprellung
Wuchtige Tritte gegen den Kopf des Beamten hatten unter anderem zu einer massiven Schädelprellung geführt. Mittwoch nun verurteilte das Amtsgericht den mutmaßlichen Haupttäter (21) zu einer Jugend-Gefängnisstrafe von zweieinhalb Jahren.
Gegen die drei anderen Angeklagten im Alter zwischen 18 und 20 Jahren wird weiter verhandelt.
Teils haben die Angeklagten in ihrem kurzen Leben schon Jugendstrafen verbüßt. Die meisten von ihnen haben keinen Schulabschluss, keine Ausbildung, keinen Job und teils keine feste Bleibe.
Von Perspektivlosigkeit war die Rede. Und so trafen sie sich am Tattag, um mehrere Flaschen Wodka zu trinken. Danach kam es zu einem regelrechten Gewaltexzess. Zunächst hatten die Angeklagten am Hafen Gleichaltrige angepöbelt und deren Fahrräder in den Kanal geschleudert.
Dann zogen sie zum Schlossplatz. Zwei Personen, die gerade von einer Fortbildung kamen, wurden angegriffen und geschlagen. Der Chef der beiden Opfer eilte zur Hilfe, wurde aber ebenfalls zu Boden geschlagen. Dann sollen die Angeklagten mehrmals gegen den Kopf des Mannes getreten haben.
Laute Todesdrohungen
Zeuge des unfassbaren Geschehens war ein 22-jähriger Polizeistudent. Er lief sofort zum Tatort, um den Opfern beizustehen. Er sollte seine Zivilcourage aber bitter bezahlen. Den Haupttäter konnte der Beamte von den Opfern wegziehen und fixieren, doch gegen vier Angreifer hatte er keine Chance. Alle sollen nun gegen den Kopf des 22-Jährigen getreten haben.
Die anrückende Polizei wird diesen Tag auch nicht so schnell vergessen. Auch sie wurde angegriffen, bespuckt, geschlagen, bedroht („bringe dich um“, „du bist tot“, „steche dich ab“) und mit allen Wörtern beschimpft und beleidigt, die eine Fäkalsprache hergibt. Die Angeklagten allerdings wollen sich an Einzelheiten der Taten nicht mehr erinnern können.
Der Prozess gegen die drei verbliebenen angeklagten Jugendlichen wird am 26. Oktober fortgesetzt.