Neue Rätsel um Bomben-Bastler
Al-Bakrs Verbindungen zum IS unklar – Sächsische Behörden in der Kritik
Bisher haben die Behörden nur Hinweise auf eine Verbindung zum Islamischen Staat. Konkrete, gerichtsfeste Beweise fehlen noch.
DRESDEN – Nach dem Suizid des mutmaßlichen Terroristen Dschaber al-Bakr suchen die Ermittlungsbehörden weiter nach Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Bislang gebe es keine „ausreichenden gerichtsverwertbaren Bezüge zum IS“, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Die Ermittlungsbehörden vermuten, dass al-Bakr im Auftrag des IS handelte. Ende August sei der Syrer aus der Türkei kommend in Leipzig gelandet und habe dabei seinen Anschlagsplan „in der Tasche“gehabt, zitierte die Zeitung Ermittler.
Unklar ist weiter, wie es zum Tod des Syrers in der Leipziger JVA kommen konnte. Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) räumte Versäumnisse im Justizvollzug des Landes ein. „Wir alle müssen im Umgang mit islamistischen Strafgefangenen dazulernen. Offensichtlich reichen unsere herkömmlichen Instrumente und Erfahrungen zur sicheren Unterbringung von Gefangenen nicht aus“, sagte er der „Bild“. Es könne sein, dass ein Islamist seinen Suizid gezielt umsetze, um den Behörden die Ermittlungen zu erschweren und dem verhassten westlichen Rechtssystem zu schaden. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, forderte am Wochenende „spezielle Verfahren für Dschihadisten“.
KOMMENTAR, SEITE 4
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