Russland und Syrien stoppen Luftangriffe
Außenminister Lawrow bezeichnet Feuerpause als Geste des guten Willens
ALEPPO/DPA – Russland und Syrien haben überraschend ihre Luftangriffe auf die umkämpfte Großstadt Aleppo ausgesetzt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezeichnete die Feuerpause am Dienstag in Moskau als „Geste des guten Willens“. Die Zeit solle genutzt werden, um moderate Rebellen und Terroristen in der Stadt zu entflechten, forderte er.
Aleppo gehört in dem mehr als fünfjährigen Bürgerkrieg zu den umkämpftesten Gebieten. Syrische und russische Jets hatten in den vergangenen Wochen die heftigsten Luftangriffe seit Ausbruch des Konflikts geflogen. In den Rebellengebieten im Osten der Stadt sollen noch rund 250000 Menschen leben. Sie leiden unter einem massiven Mangel an Nahrungsmitteln, Trinkwasser und medizinischer Versorgung.
Am Wochenende war eine Syrien-Konferenz mit Russland, den USA und Regionalmächten weitgehend ergebnislos geendet.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) rief in Berlin zu einer längeren Waffenruhe auf. „Acht Stunden reichen bei weitem nicht aus, um den dringend erforderlichen humanitären Zugang zu den belagerten Menschen in Ost-Aleppo zu ermöglichen“, betonte Steinmeier. „Mehr ist möglich, und mehr ist auch ein Gebot der Menschlichkeit.“