Streit um Abriss von Hitlers Geburtshaus
Historiker lehnt Plan ab
BRAUNAU/DPA – Der angekündigte Abriss von Adolf Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn sorgt in Österreich für Streit. Ein Abriss würde „einer Verleugnung der NS-Geschichte in Österreich gleichkommen“, sagten der Historiker Oliver Rathkolb und ExVerwaltungsgerichtshofpräsident Clemens Jabloner am Dienstag. Sie sind Mitglieder einer Expertenkommission.
Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hatte am Montagabend den Abriss des Hauses angekündigt und sich dabei auf die Expertenempfehlungen berufen. Das Haus dürfe „vor allem in der Außenform nicht mehr erkennbar sein“. Ob man das als Abriss bezeichne, darüber könne man diskutieren, meinte Sobotka am Dienstag.
Das in Privatbesitz befindliche Gebäude, in dem Hitler (1889-1945) sein erstes Lebensjahr verbrachte, soll demnächst enteignet werden. Damit hätte die Regierung freie Hand bei der Nutzung.