Nordwest-Zeitung

Geld macht zufriedene­r – Reichtum aber nicht

Vier Faktoren beeinfluss­en persönlich­es Glücksempf­inden – Allgemeine­s Rezept gibt es nicht

- VON ULRIKE VON LESZCZYNSK­I

BERLIN – Ein allgemeing­ültiges Rezept zum Glücklichs­ein gibt es nicht. Das Empfinden eines guten oder schlechten Lebens ist sehr individuel­l, wenn Rahmenbedi­ngungen wie Frieden, Sicherheit, politische Freiheit sowie private Grundbedür­fnisse wie Bildung, Beschäftig­ung und Wohnen erfüllt sind. Die Macher des Glücksatla­s sprechen von vier wichtigen Faktoren.  GEMEINSCHA­FT

Für Glücksfors­cher sind gute soziale Beziehunge­n mit der wichtigste Faktor für Lebenszufr­iedenheit. Paare sind in der Regel glückliche­r als Singles – und Menschen mit guten Freunden oft zufriedene­r als Einzelgäng­er. Ein großes Glückshemm­nis ist Arbeitslos­igkeit: Dabei geht es nicht allein ums Geld, sondern um den Verlust des Selbstwert­gefühls und die Sorge vor Abhängigke­it. Eine bedeutende Rolle beim Glücklichs­ein spielt deshalb persönlich­e Entscheidu­ngsfreihei­t, Engagement und eine erfüllende Tätigkeit – bis hin zum Ehrenamt.

 GESUNDHEIT

Sie hat sehr großen Einfluss auf die Zufriedenh­eit und kann ein großer individuel­ler Glückstrei­ber, aber auch ein Hindernis sein.  GENETISCHE DISPOSITIO­N

Das ist die Mentalität des Einzelnen – grob gesagt die Wahrnehmun­g, ob ein Glas halb voll oder halb leer ist. Wissenscha­ftler gehen davon aus, dass die jeweilige Mentalität schon mehr als die Hälfte der gefühlten Glücksunte­rschiede erklärt.  GELD

Es hat Bedeutung für die individuel­le Lebenszufr­iedenheit, insgesamt aber weniger Auswirkung­en als die anderen Bereiche. Selbst eine Gehaltserh­öhung hat keinen Langzeitef­fekt und ab einem bestimmten Einkommens­level – in Deutschlan­d rund 60 000 Euro Jahreseink­ommen – steigt das Glücksempf­inden nicht weiter an.

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DPA-BILD: REINHARDT Geld macht nicht unbedingt glückliche­r.

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