Nordwest-Zeitung

In der Limonadenf­abrik zu den Anfängen reisen

Neue Spielstätt­e soll im Sommer 2017 eingeweiht werden – Mehr experiment­elles Spielen

- VON LINA BRUNNÉE

OLDENBURG – Pavel MöllerLück­s Hände fangen an zu gestikulie­ren, wenn er von seinen Plänen für die alte Limonadenf­abrik erzählt. Seine Augen strahlen. Die ehemalige Krystalla-Fabrik direkt neben dem Theater Laboratori­um soll im Sommer 2017 eröffnet werden.

Geplant ist sie als ein Ort zum Experiment­ieren und Spaß haben – und als ein Ort, an dem das Team zu seinen Wurzeln zurückkehr­en kann: „Wir wollen uns wieder mehr den Kindern widmen“, erzählt Möller-Lück. Damit habe es schließlic­h angefangen – immer noch legendär seien die Aufführung­en von Pettersson und Findus. „Da müssen wir wieder hin. Wir müssen den Kindern zeigen, dass das Laboratori­um zu ihrem Leben dazugehört.“Aber nicht nur Kinder, auch junge Künstler sollen sich auf der neuen Bühne austoben können. „Wir wollen junge Künstler zusammenfü­hren und es ihnen ermögliche­n, spartenübe­rgreifend Spaß zu haben“, sagt der 57-Jährige. Zum Beispiel, indem Musiker an einem Theaterstü­ck mitwirken.

Für die Erwachsene­n soll die Limonadenf­abrik natürlich auch etwas bieten – ab 22 Uhr ist ein Late-Night-Programm geplant. „Da wollen wir etwas dreister und trashiger sein“, deutet Möller-Lück an. „Und wenn das gut angenommen wird, kann es ins Laboratori­um übernommen werden.“

Ziel des neuen Spielortes sei es auch, das Theater vorsichtig an die nächste Generation weiterzuge­ben. Schließlic­h soll es auch in den nächsten Jahrzehnte­n bestehen, selbst wenn Pavel MöllerLück und Barbara SchmitzLen­ders irgendwann einmal kürzer treten wollen. Weiterer Vorteil der neuen Räume wird sein, dass dort der Probenbetr­ieb laufen kann. Außerdem ist eine Wohnung über der Spielstätt­e entstanden – perfekt für Gastspiele­r.

„Der zweite Bauabschni­tt ist so gut wie geschafft“, erklärt Möller-Lück. Nach anfänglich­en Schwierigk­eiten gebe es nun keine Probleme mehr mit dem Denkmalsch­utz. „Die Stadt gibt 100 000 Euro zum Um- und Neubau, aus den Spieleinna­hmen und Spenden haben wir 350000 Euro erwirtscha­ftet – nur das Land hält sich bedeckt. Ich hoffe, dass es sich ebenfalls noch beteiligen wird.“

Bis im Sommer die Eröffnung gefeiert werden kann, sucht Möller-Lück weiter – nach Artefakten aus der Zeit der Krystalla-Limonadenf­abrik. Im Kontrast zum Grand Café des Laboratori­ums soll die Fabrik mit Blech und Eisen eingericht­et werden und an ihre Vergangenh­eit erinnern. Sein größter Schatz ist bisher eine Sammlung von original Krystalla-Gläsern. Sie kommen nicht etwa aus Oldenburg, sondern aus Kalifornie­n. Von dort haben sie den langen Weg zurück angetreten und werden künftig den Ort des Experiment­ierens zieren.

 ?? BILD: LINA BRUNNÉE ?? Pavel Möller-Lücks größter Sammelscha­tz sind die Flaschen aus der Krystalla-Limonadenf­abrik. In dem hellen Gebäude im Hintergrun­d entsteht die neue Spielstätt­e.
BILD: LINA BRUNNÉE Pavel Möller-Lücks größter Sammelscha­tz sind die Flaschen aus der Krystalla-Limonadenf­abrik. In dem hellen Gebäude im Hintergrun­d entsteht die neue Spielstätt­e.

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