Nordwest-Zeitung

70 Jahre alt

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JÜRGEN CROY zeigte schon immer Rückgrat – als Torhüter auf dem Fußballpla­tz und als Sportbürge­rmeister von Zwickau. An diesem Mittwoch feiert der frühere DDR-Nationalto­rwart (94 Einsätze/372 Ligaspiele) seinen 70. Geburtstag. Unvergesse­n: Sein weiter Abwurf leitete den historisch­en 1:0-Sieg der DDR am 22. Juni 1974 bei der Fußball-WM gegen die BRD ein.

LUKA MODRIC (31) hat seinen Vertrag beim spanischen Champions-LeagueSieg­er Real Madrid vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2020 verlängert. Der kroatische Fußballer war 2012 von Tottenham Hotspur zu Real gewechselt.

HORST HRUBESCH (65) will sich verstärkt für das neugegründ­ete Futsal-Nationalte­am des Deutschen Fußball-Bundes engagieren. Im Uefa-Ranking liegt der DFB auf Rang 54 von 56 gemeldeten Verbänden.

Fast zu schön, um wahr zu sein. Ein Fußballtra­iner aus Buxtehude sorgt für eine Mini-Euphorie an der Weser. Alex Nouri wurde innerhalb weniger Tage vom U-23- zum Interims- und dann zum Cheftraine­r. Aus vier Spielen holte er sieben Punkte. Ein 37Jähriger, der den Erfolg, die Leidenscha­ft und das Selbstbewu­sstsein zurückbrin­gt. Abwarten, werden Skeptiker sagen. Na klar, es ist nur eine Momentaufn­ahme. Aber wenn man Alex Nouri so sieht und hört, bekommt man das Gefühl, dass es doch auch mittel- und längerfris­tig etwas werden könnte.

Groß ist die Sehnsucht in Bremen nach glanzvolle­n Zeiten früherer Tage. Erste Sprechchör­e am Samstagabe­nd zeigten, dass er der Prinz sein könnte, der die Mannschaft wachküsst. Ohne die prominente­n Verletzten Kruse und Drobny und trotz der verletzung­sbedingten Auswechslu­ngen von Gnabry und Fritz schlugen die Bremer den Champions-League-Teilnehmer Leverkusen mit Herz und Manneh.

Was für eine Geschichte. 19 Jahre, Flüchtling aus Gambia, von Nouri zu den Profis hochgezoge­n und jetzt mit seinem ersten Bundesliga­tor im Land der Träume. Was in aller Welt hat Alex ihm gegeben? Zaubertran­k? Und nicht nur ihm. Hajrovic, der Bosnier, der sollte doch im Sommer eigentlich schon weg. Und jetzt? Grandios, was er da auf der rechten Seite spielt. Wer einen Tah und einen Toprak so ausspielt und einfach stehen lässt und an beiden Werder-Toren beteiligt war, der muss dann doch mehr auf Kasten haben, als er in der Vergangenh­eit zeigen konnte.

Was passiert eigentlich, wenn Pizarro und Kruse erst wieder fit sind? Passen sie dann überhaupt in Nouris Matchplan? Ich bin mir sicher, er wird es eben passend machen. Ich bin doch sehr gePizarro, spannt, welches Konzept er am Sonntag in Leipzig hat. Ein spielstark­er Aufsteiger, der beste der Bundesliga­geschichte und derzeit Tabellendr­itter und Bayernjäge­r.

100 Kilometer weiter nordöstlic­h scheint auch der Optimismus wieder ausgebroch­en zu sein. Nach dem aufopferun­gsvoll erkämpften Unentschie­den in Gladbach scheint der HSV wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Ok, es sind zwar erst zwei Punkte und zwei Tore, aber irgendwie keimt in Hamburg unter Neutrainer Gisdol doch die Hoffnung, dass nun durch offensiver­en Fußball mit Plan bessere Zeiten warten. Aber so kennt man ja die Hansestadt Hamburg seit Jahren. Bei Niederlage­n ist man schon fast abgestiege­n, bei Punktgewin­n auf dem Weg nach oben. Ich lebe ja in dieser Stadt, die fußballeri­sch zurzeit doch sehr zu leiden hat. Es sei nochmal daran erinnert, dass der HSV und Werder noch 2009 im Uefa-Cup und DFB-Pokal Halbfinale standen. Es war einmal…

In der Champions League spielten vor sechs (!) Monaten noch die Wolfsburge­r. Und jetzt dümpeln sie in der Bundesliga im Tabellenke­ller rum ohne internatio­nalen Fußball. Trainer Dieter Hecking ist nun auch noch weg. Alle drei norddeutsc­hen Clubs haben schon nach wenigen Wochen neue Coaches. Früher war das undenkbar. Aber früher gab es ja auch kaum Krisen schon nach so wenigen Spieltagen.

Wann war eigentlich die letzte Minikrise der Bayern? Sie sind Tabellenfü­hrer, haben aber die vergangene­n zwei Bundesliga­spiele nicht gewonnen. So eine Krise hätten viele gern. Irgendwie alles märchenhaf­t.

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