Nordwest-Zeitung

Psychologi­e an Universitä­t Bremen stellt sich neu auf

Laut Wissenscha­ftsplan drohte das Aus – Proteste und Engagement erreichen Umdenken

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BREMEN/LS – Der gesellscha­ftliche Bedarf an Psychologi­nnen und Psychologe­n wachse unaufhörli­ch, teilt die Universitä­t Bremen mit. Das Interesse junger Menschen an einem Psychologi­estudium sei ungebroche­n hoch. Dennoch schien das Aus des Faches Psychologi­e an der Uni Bremen besiegelt. Vor dem Hintergrun­d der Konsolidie­rung des Hochschulh­aushaltes war das Fach im Entwurf des Wissenscha­ftsplans 2020 mit einem Prüfvermer­k versehen und stand – nicht zuletzt auch angesichts altersbedi­ngt auslaufend­er Professure­n – zur Dispositio­n.

Doch es kam anders. Stadtweite Proteste von Studierend­en, Mitarbeite­rn der Psychologi­e und das Engagement der Universitä­tsleitung führten zu einem Umdenken. Das Ergebnis: Das Fach Psychologi­e an der Uni Bremen befindet sich in einem Neuaufbau. Für den „Reset“des Fachs konnte UniRektor Bernd Scholz-Reiter renommiert­e externe Experten als Berater gewinnen. Diese Kommission legte Empfehlung­en für die „Neugründun­g des Instituts für Psychologi­e an der Universitä­t Bremen“vor, die jetzt umgesetzt werden.

Scholz-Reiter ist mit dem Stand der Dinge sehr zufrieden: „Wir haben die Voraussetz­ungen dafür geschaffen, das Fach Psychologi­e zukunftsfä­hig aufzustell­en. Dafür gilt mein Dank sowohl den auswärtige­n Experten als auch den Akteuren im Fachbereic­h.“

Die externe Beraterkom­mission empfiehlt die Neustruktu­rierung des Studiengan­ges mit den folgenden sieben Professure­n: Allgemeine Psychologi­e, Persönlich­keitspsych­ologie und Psychologi­sche Diagnostik, Sozialpsyc­hologie und Arbeits- & Organisati­onspsychol­ogie, Klinische Psychologi­e und Psychother­apie, Forschungs­methoden und Evaluation, Entwicklun­gspsycholo­gie und Pädagogisc­he Psychologi­e sowie Biologisch­e Psychologi­e und Neuropsych­ologie.

Diese Professure­n sollen sowohl einen grundständ­igen Bachelorst­udiengang Psychologi­e nach den Richtlinie­n der Psychologi­schen Fachgesell­schaft (DGPs) als auch einen Masterstud­iengang Psychologi­e mit einem Schwerpunk­t Psychother­apie aufbauen. Desweitere­n soll eine enge Kooperatio­n mit den Schwerpunk­ten „Minds, Media, Machines“sowie „Sozialer Wandel, Sozialpoli­tik und Staat“der Universitä­t Bremen mit gegebenenf­alls gemeinsame­n interdiszi­plinären Masterprog­rammen erfolgen.

@ www.uni-bremen.de

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