Nordwest-Zeitung

Titandioxi­d zur Luft-Reinhaltun­g

Stadt lässt Maßnahmen prüfen

- VON THOMAS HUSMANN

OLDENBURG – Tempo 30 auf Hauptverke­hrsstraßen und verkehrsle­nkende Maßnahmen zur Emissionsr­eduzierung auf dem Heiligenge­istwall – normalerwe­ise Themen, bei denen sich die Vertreter im Verkehraus­schuss erhitzte Wortgefech­te liefern. Doch am Montagaben­d blieb es ruhig. In der letzten Sitzung des Ausschusse­s in der ablaufende­n Ratsperiod­e sollten wohl keine Entscheidu­ngen getroffen werden, über die der neue Rat abzustimme­n hat.

Also blieb es Verkehrsde­zernentin Gabriele Nießen überlassen, vorzustell­en, wo Tempo 30 an den an Hauptstraß­en gelegenen Schulen, Kindergärt­en, Kindertage­sstätten und Seniorenwo­hnanlagen eingeführt werden könnte. Verkehrsam­tsleiter Bernd Müller erinnerte daran, dass Zugänge zu den Einrichtun­gen nicht zwingend an den Hauptverke­hrsstraßen lägen. Als Beispiel führte er die Grundschul­e an der Alexanders­traße an, die über den Schwarzen Weg in Ofenerdiek zu erreichen sei. Nießen wies darauf hin, die gesetzlich­en „Durchführu­ngsbestimm­ungen“abwarten zu müssen. Hintergrun­d ist die geplante Änderung der Straßenver­kehrsordnu­ng, die die Anordnung einer streckenbe­zogenen Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung auf 30 Stundenkil­ometer auf Straßen des überörtlic­hen Verkehrs (Bundes-, Landes- und Kreisstraß­en) oder auf weiteren innerstädt­ischen Vorfahrtss­traßen vor Schulen, Kindergärt­en, Altenheime­n und Krankenhäu­sern erleichter­n soll. „Die Verwaltung wird daher nach Inkrafttre­ten der Änderung der StVO-Vorschrift­en mit Vertretern der Polizei prüfen, an welchen Einrichtun­gen zusätzlich­e Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Verkehrssi­cherheit zu ergreifen sind“, teilte Nießen mit.

Und auch das Thema Luftreinha­ltung am Heiligenge­istwall regte den Ausschuss zu keiner größeren Diskussion an. In einem Urteil hatte das Verwaltung­sgericht Düsseldorf die dortige Bezirksreg­ierung aufgeforde­rt, den Luftreinha­lteplan so zu ändern, dass die Grenzwerte eingehalte­n werden (die Ð berichtete). Gegen das Urteil sind Berufung sowie Sprungrevi­sion zulässig. Lediglich LinkenRats­herr Hans Henning Adler ergriff das Wort und brachte den Einsatz von mit Titandioxi­d beschichte­ten Pflasterst­einen ins Gespräch, die als Fotokataly­sator mit Hilfe von Sonnenlich­t die Stickoxide eliminiere­n. Bei der chemischen Reaktion werden laut Adler durch das Titandioxi­d die Stickstoff­oxide angeregt, sich in ungiftiges Nitrat umzuwandel­n. Verkehrsde­zernentin Nießen warnte allerdings vor allzu hohen Erwartunge­n. Der Einsatz der Steine sei sehr teuer. Die Stadt lasse zurzeit den Wirkungsgr­ad verschiede­ner Maßnahmen zur Schadstoff­reduzierun­g berechnen. Mit einem Ergebnis sei im ersten Quartal 2017 zu rechnen.

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