„Hoffen auf Melderekord jenseits der 5000 Läufer“
Aufwand für Marathon-Distanz ist mit kleinem Orga-Team für 2017 zu groß
Dr. Ralf Heinzel ist Vorsitzender des Marathonvereins. Er äußert sich zur Entwicklung.
FRAGE: Wie ist die Situation kurz vor dem Start? HEINZEL: Die Anmeldungen sind nochmals deutlich gestiegen. Der Termin außerhalb der Ferien ist von Vorteil. Wenn jetzt das Wetter noch mitspielt, darf man auf einen neuen Melderekord jenseits der 5000 hoffen. Nicht zuletzt deshalb ist der Oldenburg Marathon eine Erfolgsgeschichte. Wir haben Zuwächse auf allen Strecken. Bei der Marathonstrecke sind die Zahlen stabil. Allerdings ist es uns im Lauf der Jahre nicht gelungen, unser Ziel von 500 und mehr Teilnehmern zu erreichen. Die lange Distanz kommt nur für wenige ambitionierte Läufer in Frage. Anders als bei den kürzeren Distanzen absolvieren die meisten diese Strecke nur einmal im Jahr. Das bedeutet, dass wir auf diesem überregionalen Markt mit Berlin, Köln und Frankfurt konkurrieren. In der Organisation sind wir eingespielt. Ich denke es wird wieder gut funktionieren. FRAGE: Ziel des Marathonvereins war es, einen Stadtmarathon in Oldenburg zu etablieren. Was sind die Gründe dafür, den Marathon 2017 nicht anzubieten? HEINZEL: Die erfreuliche Größe der Veranstaltung hat eine Kehrseite, nämlich den hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand. Ohne die Unterstützung durch unsere Sponsoren und die Hilfe der Stadt wäre die Veranstaltung gar nicht möglich. Es ist heutzutage allerdings sehr schwer, weitere Sponsoren zu finden. Ein weiterer Knackpunkt ist das kleine Orga-Team. Bei dem Umfang der Veranstaltung und der ehrenamtlichen Tätigkeit der Organisatoren ist die Arbeit auf viel zu wenige Schultern verteilt. Das führt zu einer extrem hohen Belastung, was auf Dauer nicht vertretbar ist. Wir mussten uns deshalb für 2017 Entlastung verschaffen. Schweren Herzens haben wir für nächstes Jahr die Marathondistanz ausgesetzt. Das betrifft die wenigsten Läufer, wobei gerade diese Distanz viel Aufwand erfordert. FRAGE: Und wie geht es nach 2017 weiter? HEINZEL: Wir hoffen, dass wir zukünftig den Marathon in Oldenburg halten können und haben einige Ideen. Ich möchte aber betonen, dass die Streichung dieser Strecke für 2017 nur eine Sofortmaßnahme war. Der Aufwand bleibt hoch. Das wichtigste sind die Läufer. Deren Zuspruch haben wir, so dass eine solide Basis der Veranstaltung besteht. Um darauf langfristig aufbauen zu können, bedarf es aber einer deutlichen Verstärkung des Orga-Teams. P@ Mehr Infos unter www.oldenburg-marathon.de