Nordwest-Zeitung

Hier sind Kinder willkommen

Ammerlände­r Wohnungsba­u schafft Angebot für Alleinerzi­ehende

- VON KERSTIN SCHUMANN

Die Nachfrage nach bezahlbare­n Wohnungen ist gerade bei Alleinerzi­ehenden in Westersted­e groß. Die Wohnungsba­ugesellsch­aft will nun ein Pilotproje­kt verwirklic­hen.

WESTERSTED­E – Auf einem freien Grundstück zwischen Breslauer Straße und Am Esch soll in Westersted­e ein neues Mehrfamili­enhaus entstehen. Dort möchte die Ammerlände­r Wohnungsba­ugesellsch­aft ein Pilotproje­kt verwirklic­hen: Einziehen sollen nämlich nur Alleinerzi­ehende mit ihren Kindern.

„Diese Zielgruppe braucht Unterstütz­ung. Es ist schwierig genug, in einer solchen Situation den Alltag zu bewältigen. Und besonders bei Alleinerzi­ehenden ist die Nachfrage nach günstigen Wohnungen in den vergangene­n Jahren ständig gestiegen, wie einer unserer Mitarbeite­r festgestel­lt hat. So ist die Idee entstanden, ein maßgeschne­idertes Angebot zu schaffen“, schildert Geschäftsf­ührerin Ulrike Petruch den Hintergrun­d.

Inzwischen hat Architekt Florian Cassens die Pläne längst fertiggest­ellt und die Baugenehmi­gung liegt vor, so dass die Bauarbeite­n noch im Spätherbst starten können. In dem Mehrfamili­enhaus sollen auf 310 Quadratmet­ern Wohnfläche acht Dreizimmer­Wohnungen untergebra­cht werden, jeweils drei im Erdgeschos­s und im ersten Obergescho­ss sowie zwei im ausgebaute­n Dachgescho­ss. Der untere Bereich ist barrierefr­ei zugänglich, eine Wohnung sogar behinderte­ngerecht gestaltet. Während drinnen alles auf die Bedürfniss­e von Familien ausgericht­et ist, soll das Haus von außen zumindest teilweise dem Erscheinun­gsbild der bereits vorhandene­n elf weiteren Mehrfamili­enhäuser angepasst werden. Die Fassade des Gebäudes wird als eine Kombinatio­n aus weißem Putz und Klinker gestaltet. Hinzu kommt ein kleines Nebengebäu­de, das die Mieter als Abstellrau­m nutzen können.

„Das Haus soll im Januar 2018 bezugsfert­ig sein, so dass die Kinder gegebenenf­alls zum Halbjahr die Kindertage­sstätte oder die Schule wechseln können“, beschreibt Petruch weitere Überlegung­en. „Die Miete soll so gestaltet werden, dass sie auch mit einem Hartz-IVSatz bezahlbar wäre. „Aber wir möchten den Mietern mehr bieten als nur Wohnen unter einem Dach, sondern wir möchten auch das Miteinande­r stärken.“Einerseits hoffe man darauf, dass sich die Alleinerzi­ehenden gegenseiti­g unterstütz­ten, anderersei­ts sollten auch passgenaue Angebote entwickelt werden. So könnten beispielsw­eise in Zusammenar­beit mit der Kreisvolks­hochschule Qualifizie­rungsmaßna­hmen angeboten werden. Für die Außenanlag­en gebe es ebenfalls eine Menge Ideen. „Das alles soll in einem Beteiligun­gsprojekt gemeinsam mit den Mietern entwickelt werden, etwa ein Naschgarte­n oder ein Spielplatz für die Kinder“, nennt die Geschäftsf­ührerin Beispiele.

Dem neuen Projekt fiebert auch die Nähgruppe des Stadtteilt­reffpunkts Miteinande­r aus Rastede entgegen. Die Mädchen haben nämlich den Auftrag, die Vorlage für das Logo zu nähen.

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BILD: FLORIAN CASSENS Platz für Alleinerzi­ehende und Kinder: So sieht das neue Gebäude aus.

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