Hier sind Kinder willkommen
Ammerländer Wohnungsbau schafft Angebot für Alleinerziehende
Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ist gerade bei Alleinerziehenden in Westerstede groß. Die Wohnungsbaugesellschaft will nun ein Pilotprojekt verwirklichen.
WESTERSTEDE – Auf einem freien Grundstück zwischen Breslauer Straße und Am Esch soll in Westerstede ein neues Mehrfamilienhaus entstehen. Dort möchte die Ammerländer Wohnungsbaugesellschaft ein Pilotprojekt verwirklichen: Einziehen sollen nämlich nur Alleinerziehende mit ihren Kindern.
„Diese Zielgruppe braucht Unterstützung. Es ist schwierig genug, in einer solchen Situation den Alltag zu bewältigen. Und besonders bei Alleinerziehenden ist die Nachfrage nach günstigen Wohnungen in den vergangenen Jahren ständig gestiegen, wie einer unserer Mitarbeiter festgestellt hat. So ist die Idee entstanden, ein maßgeschneidertes Angebot zu schaffen“, schildert Geschäftsführerin Ulrike Petruch den Hintergrund.
Inzwischen hat Architekt Florian Cassens die Pläne längst fertiggestellt und die Baugenehmigung liegt vor, so dass die Bauarbeiten noch im Spätherbst starten können. In dem Mehrfamilienhaus sollen auf 310 Quadratmetern Wohnfläche acht DreizimmerWohnungen untergebracht werden, jeweils drei im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sowie zwei im ausgebauten Dachgeschoss. Der untere Bereich ist barrierefrei zugänglich, eine Wohnung sogar behindertengerecht gestaltet. Während drinnen alles auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtet ist, soll das Haus von außen zumindest teilweise dem Erscheinungsbild der bereits vorhandenen elf weiteren Mehrfamilienhäuser angepasst werden. Die Fassade des Gebäudes wird als eine Kombination aus weißem Putz und Klinker gestaltet. Hinzu kommt ein kleines Nebengebäude, das die Mieter als Abstellraum nutzen können.
„Das Haus soll im Januar 2018 bezugsfertig sein, so dass die Kinder gegebenenfalls zum Halbjahr die Kindertagesstätte oder die Schule wechseln können“, beschreibt Petruch weitere Überlegungen. „Die Miete soll so gestaltet werden, dass sie auch mit einem Hartz-IVSatz bezahlbar wäre. „Aber wir möchten den Mietern mehr bieten als nur Wohnen unter einem Dach, sondern wir möchten auch das Miteinander stärken.“Einerseits hoffe man darauf, dass sich die Alleinerziehenden gegenseitig unterstützten, andererseits sollten auch passgenaue Angebote entwickelt werden. So könnten beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden. Für die Außenanlagen gebe es ebenfalls eine Menge Ideen. „Das alles soll in einem Beteiligungsprojekt gemeinsam mit den Mietern entwickelt werden, etwa ein Naschgarten oder ein Spielplatz für die Kinder“, nennt die Geschäftsführerin Beispiele.
Dem neuen Projekt fiebert auch die Nähgruppe des Stadtteiltreffpunkts Miteinander aus Rastede entgegen. Die Mädchen haben nämlich den Auftrag, die Vorlage für das Logo zu nähen.