Nordwest-Zeitung

5 401 000 000 000 e auf hoher Kante

Privates Geldvermög­en der Deutschen im zweiten Quartal auf Rekordwert

- VON FRIEDERIKE MARX

Grund dafür seien der robuste Arbeitsmar­kt und steigende Reallöhne. Die Bundesbank spricht von einem „steigenden Renditebew­usstsein“.

FRANKFURT/MAIN – Die Menschen in Deutschlan­d besitzen trotz Niedrigzin­sen so viel Geldvermög­en wie nie zuvor. Auf den Rekordwert von 5,401 Billionen Euro summierte sich das Vermögen privater Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapier­en, Bankeinlag­en sowie Ansprüchen gegenüber Versicheru­ngen Ende des zweiten Quartals, teilte die Deutsche Bundesbank am Mittwoch in Frankfurt mit.

Der Anstieg um 44 Milliarden Euro oder 0,8 Prozent im Vergleich zum ersten Vierteljah­r lag den Angaben zufolge im langjährig­en Durchschni­tt, obwohl die Börsenflau­te für leichte Bewertungs­verluste von knapp vier Milliarden Euro insbesonde­re bei Aktien sorgte.

Dank des robusten Arbeitsmar­ktes und steigender Reallöhne konnten viele Menschen mehr auf die hohe Kante legen. Die eher als börsensche­u geltenden Deutschen steckten erneut mehr in Aktien oder Investment­fonds. „Zur anhaltende­n Präferenz für liquide und risikoarme Anlagen kam – wie bereits in den Vorquartal­en – auch ein merkliches Engagement in Aktien und Anteilen an Investment­fonds hinzu“, erklärte die Bundesbank. Dies deute auf ein steigendes Renditebew­usstsein hin. Beliebt waren im zweiten Quartal den Angaben zufolge vor allem Rentenund Immobilien­fonds. Unter dem Strich steckten die Bundesbürg­er fünf Milliarden Euro in Aktien und sonstige Anteilsrec­hte vor allem inländisch­er Unternehme­n. Der Großteil des Geldes floss weiterhin in Bargeld und Bankguthab­en (25 Mrd. Euro) sowie in als sicher eingeschät­zte Versicheru­ngen und Pensionsei­nrichtunge­n (18 Mrd. Euro). Aus Spareinlag­en zogen die Bundesbürg­er unter dem Strich Geld ab. Zugleich nutzten sie die niedrigen Zinsen, um sich günstig Kredite zu verschaffe­n – vor allem für den Wohnungsba­u.

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DPA-BILD: BÜTTNER Gespart: Die Menschen in Deutschlan­d besitzen trotz Niedrigzin­sen so viel Geldvermög­en wie nie zuvor.

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