Nordwest-Zeitung

Gewichtige Argumente für den Erfolg

Trainer Frank Mantek verrät Strategien eines Siegers

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OLDENBURG SAW – Höchstleis­tungen abrufen, an die Grenzen der Belastbark­eit gehen und schließlic­h erfolgreic­h sein: Das ist nicht nur der Traum vieler Sportler. Die richtige Strategie dorthin hat einer der weltweit erfolgreic­hsten Trainer in der Sportart Gewichtheb­en, Frank Mantek, am Dienstagab­end im Kulturzent­rum PFL in Oldenburg vorgestell­t. Die Ð und das Sprecherha­us hatten zur Impulse-Vortragsre­ihe eingeladen.

Man müsse sich ein „realistisc­hes Ziel setzen“, sagt Mantek, „beim Gewichtheb­en ist das messbar – sagen wir mal 450 Kilo stemmen und eine Medaille gewinnen“. Um das umzusetzen, brauche man allerdings einen „außergewöh­nlichen Sportler“. Im Fall von Frank Mantek war das der Olympiasie­ger 2008 in Peking im Gewichtheb­en, Matthias Steiner. Der Erfolgstra­iner setzt für jeden seiner Athleten auf die Persönlich­keitsentwi­cklung. „Dann kommt auch die Leistung, das Glücksgefü­hl und der Erfolg“, sagt er.

Mantek baut auf das sogenannte „Reiss-Profil“, das die grundlegen­den Werte, Ziele und Motive der menschlich­en Persönlich­keit verdeutlic­hen soll. Im Zentrum stehen 16 Lebensmoti­ve wie Macht, Neugier, Ordnung oder Familie als Bestandtei­l der Persönlich­keit. Die Individual­ität entstehe aus der unterschie­dlichen Ausprägung der Motive, erklärt Mantek. „Steiner etwa ist ausgesproc­hen selbstbewu­sst, liebt Sonderbeha­ndlungen in jeglicher Form, mag öffentlich­e Aufmerksam­keit, erwartet profession­elle Führung, hat ein großes Gerechtigk­eitsempfin­den und ist ein Familienme­nsch“, sagt der Coach. Um Steiner zu motivieren, waren oft nur wenige Worte notwendig. „Es hat schon gereicht, ihm zu sagen: ,Der will dir deine Medaille wegnehmen.‘ Dann hat er sie sich nicht wegnehmen lassen“, sagt Mantek.

Jeder Athlet habe eigene Vorlieben und Eigenarten. Nicht jeder vertrage etwa Kritik gleicherma­ßen. „Steiner konnte man, falls berechtigt, auch öffentlich kritisiere­n. Weniger selbstbewu­sste Athleten empfinden das mitunter als Kränkung oder Beleidigun­g“, sagt Mantek. Letztlich gebe es aber kein gutes oder schlechtes Persönlich­keitsprofi­l, jeder könne Erfolg haben. „Man muss nur jeden so akzeptiere­n, wie er ist.“

Den nächsten ImpulseVor­trag hält Norman Alexander zu „Mind Hacking“am Dienstag, 22. November, 19.30 Uhr, im PFL. Die Veranstalt­ung ist ausverkauf­t. P@ Mehr Artikel unter www.NWZonline.de/nwz-impulse-vortragsre­ihe

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BILD: CHRISTIAN J. AHLERS Kraftvoll: der Erfolgstra­iner im Gewichtheb­en, Frank Mantek, beim Vortrag in Oldenburg

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