Nordwest-Zeitung

Neuartiges Einkaufser­lebnis im virtuellen Buchladen

Frankfurte­r Messe weitet ihre Grenzen aus – Erstmals Platz fürs Publiziere­n im Eigenverla­g

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FRANKFURT/MAIN/DPA – Virtuelles Einkaufen, neue Inhalte: Die Buchbranch­e sucht nach dem Ende des E-Book-Hypes nach neuen Wegen. Auf der Frankfurte­r Buchmesse hielt am Mittwoch die virtuelle Realität Einzug. Der Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s stellte den Prototyp einer 3-D-Brille vor, die ein neuartiges Einkaufser­lebnis vermitteln soll. Wer sie aufsetzt, kann in einem „virtuellen Buchladen“herumstöbe­rn. Zu Büchern werden über Kopfhörer Leseproben oder Videos eingespiel­t.

Bei der 3-D-Programmvo­rschau handelt sich um eine Kooperatio­n des Dachverban­ds der Buchbranch­e mit einigen großen Verlagen. „Die Technologi­e steht erst am Anfang“, sagt Ronald Schild vom Börsenvere­in. Das Interesse sei aber sehr groß. Derzeit kosten die Brillen noch um die 1000 Euro.

Ein weiterer großer Trend ist das Self-Publishing. Der Börsenvere­in verschafft­e dem Publiziere­n im Eigenverla­g erstmals eine Bühne: Rund 1200 Bücher von 800 Autoren sind ausgelegt.

Der Terrorgefa­hr trägt auch die Buchmesse in diesem Jahr verstärkt Rechnung. Zusätzlich­e Taschenkon­trollen an den Eingängen sorgten für Schlangen. Auch überall auf dem Messegelän­de müsse jederzeit mit Kontrollen gerechnet werden, teilte die Messe mit.

Der im Exil lebende türkische Journalist Can Dündar appelliert­e an Europa, mehr für die Meinungs- und Pressefrei­heit in der Türkei zu tun. Sein Heimatland sei auf dem Weg zur „islamische­n Diktatur“, sagte Dündar auf der Buchmesse, die noch bis Sonntag dauert.

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