Nordwest-Zeitung

Schnelle Strecke lockt Läufer von weit her

Joe Körbs aus Bonn startet zum dritten Mal in Huntestadt – Bestzeit im Blick

- VON MATHIAS FREESE

Der 48-Jährige möchte wie schon 2010 und 2012 unter drei Stunden bleiben. Er hat auch aus seiner Jugend gute Erinnerung­en an Oldenburg.

OLDENBURG/BONN – Kaum ein Lauf in Oldenburg lockt so viele Läufer von weit her in die Huntestadt wie der Oldenburg Marathon. Bereits zum dritten Mal geht an diesem Sonntag (10 Uhr) Joe Körbs aus Bonn auf die 42,195 Kilometer lange Strecke. Und der 48-Jährige hat sich einiges vorgenomme­n: Er möchte in etwa seine im Frühjahr gelaufene Bestzeit in Oldenburg bestätigen. „Wenn alles gut läuft, möchte ich um einen der ersten Plätze mitlaufen“, sagt Körbs zuversicht­lich.

Und das ist realistisc­h: Schon bei seinen ersten zwei Teilnahmen 2010 (9. in 2:57:29 Stunden) und 2012 (5. in 2:58:06) schaffte er es in die ersten Zehn. In diesem Jahr verbessert­e er in Bonn seine persönlich­e Bestmarke auf 2:52:34 Stunden – und das im Alter von 47 Jahren. „Eigentlich habe ich meinen Zenit überschrit­ten. Aber ich laufe wohl gegen die Zeit“, sagt Körbs schmunzeln­d. Der Marathon in Oldenburg am Sonntag wird sein 45. insgesamt – und der Vielläufer hat gute Chancen, sich erneut einen Top-Ten-Platz zu sichern. Seinen 50. Marathon plant er übrigens an seinem 50. Geburtstag, der am letzten April-Sonntag 2018 sein wird.

Erstmal freut er sich aber auf seinen Start am Sonntag. „Das Schöne ist, dass ich kaum jemanden kenne. Ich kann also befreit auflaufen“, berichtet der 48-Jährige, und fügt hinzu: „Ich finde es vorteilhaf­t, dass die Marathonis mit den Halbmarath­on-Läufern gemeinsam starten. Da kann man sich auf der ersten Hälfte eine schöne Gruppe suchen und etwas Kraft sparen.“Aber auch er hat die Erfahrung gemacht, dass „man auf der zweiten Hälfte gerade in der Spitzengru­ppe ziemlich einsam ist.“Die Entscheidu­ng, den Marathon ab 2017 nicht mehr auszutrage­n, kann er deshalb nachvollzi­ehen. „Ich kann verstehen, dass es sich kaum lohnt, dafür sechs Stunden die Stadt zu sperren. Aber es ist natürlich sehr schade.“

Eigentlich hatte Körbs einen Start in Berlin Ende September geplant – „aber da war die Form noch nicht da, um deutlich unter drei Stunden zu laufen“, erklärt er. Auch der Köln Marathon Anfang Oktober kam zu früh. Und in Frankfurt (30. Oktober) ist er schon mehrmals gelaufen. „Da fiel mir Oldenburg ein. Die Strecke ist schnell, ich kann mich an keine Senke oder Erhebung erinnern“, begründet der Journalist, der für den Bonner General-Anzeiger arbeitet und nebenbei die Plattform „Laufen im Rheinland“ im Internet betreibt, seinen Entschluss, zum dritten Mal in Oldenburg zu starten. Dass es die letzte Austragung des Marathon-Rennens in Oldenburg sein könnte, bestärkte ihn noch.

Jedoch war es nicht ausschließ­lich eine sportliche Entscheidu­ng. Der gebürtige Bonner hatte dank der in der Huntestadt verwurzelt­en Familie seines Vaters bereits Teile seiner Kindheit und Jugend in Oldenburg verbracht. Anfang der 1990er Jahre war er dann im Fliegerhor­st stationier­t. „Als der Standort geschlosse­n wurde, musste ich Oldenburg schweren Herzens verlassen“, berichtet Körbs, und erzählt weiter: „Es ist eine schöne Stadt. Sie wird immer ein Teil meines Herzens sein.“

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BILD: PRIVAT Jubel im Ziel: Joe Körbs wurde im April Bonner Stadtmeist­er im Marathon. Am Sonntag startet er in Oldenburg.

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