Künftiger Moderator übt schon mal
Ingo Zamperoni läuft sich im „Tagesthemen“-Studio warm – Start am Montagabend
die 1,71 Meter große Caren Miosga (47).
Das Duo moderiert die Nachrichtensendung im Ersten allerdings im Wechsel. Beide kennen sich nach eigenem Bekunden schon seit dem gemeinsamen Start 2007 bei ARD-aktuell. „Es fühlt sich sehr familiär an“, sagte Zamperoni. Und Miosga machte ihm Mut: „Ich habe Ingo überhaupt keine Tipps zu geben. Er ist ein alter Hase.“Zamperonis Vorgänger war Thomas Roth, der am 21. November 65 Jahre alt wird und sich in den Ruhestand verabschiedet hat.
Seit Wochenbeginn ist Zamperoni aus den USA zurück und muss noch sein Arbeitszimmer in den NDRFernsehstudios in Hamburg einrichten. Hier wird er seine Moderationen schreiben. Seine USA-Landkarte wolle er aufhängen und neun kleine Pappfernseher mit seinem Porträt auch hier wieder aufstellen, die Hamburger Grundschüler einmal für ihn gebastelt haben. „Das war so entzückend“, sagte der Vater von drei Kindern.
Für seinen professionellen Anspruch greift er auf einen seiner weiteren Vorgänger zurück, Hanns-Joachim Friedrichs (Moderator 1985–1991): „Cool bleiben, aber nicht kalt.“Gefühlsausbrüche sind vor den Kameras tabu, den Zuschauer hat er auch für seine Interviews fest im Blick: „Das Ziel ist Erkenntnisgewinn.“
Deutsch-Italiener
Den will Zamperoni auch rüberbringen, wenn er am 8. und 9. November die „Tagesthemen“über den Ausgang der US-Wahl live aus Washington moderiert. Es wäre bitter gewesen, hätte er nicht direkt dabei sein können, bekennt der Ex-Reporter. Aber: „Ich habe mich ausgetobt“, resümiert der Moderator, der nach früherem Bekunden „von einem Traumjob zum anderen“wechselt.
Mit den „Tagesthemen“will das Moderatoren-Duo auch in sozialen Netzwerken präsenter werden und sich stärker einem jüngeren Publikum öffnen. „Ich habe das schon in den USA gemacht“, sagte Zamperoni. „Ich werde unserem Markenkern ,seriöse Nachrichten‘ treu bleiben, bin aber auch offen für Neues“, kündigte der in Wiesbaden geborene Deutsch-Italiener an. Ob er sich wie bei Vorgängern üblich eine Abschiedsformel aneignen wird, weiß er noch nicht.