Nordwest-Zeitung

Feuerpause für Aleppo verlängert

Rettungsak­tion kann aber nicht starten – Sicherheit nicht gewährleis­tet

- VON SIMON KREMER

Nach UN-Schätzunge­n sitzen immer noch bis zu 300 000 Menschen in der Stadt fest. Ihnen fehlt es an Essen.

DAMASKUS/GENF – Russland hat die Feuerpause für die umkämpfte syrische Stadt Aleppo bis Samstagabe­nd verlängert. Kremlchef Wladimir Putin habe entschiede­n, dass die Waffenruhe bis 19 Uhr Ortszeit (18 Uhr MESZ) gelten soll, sagte Sergej Rudskoj vom russischen Generalsta­b am Freitag in Moskau. Russland hatte zusammen mit seinem Verbündete­n Syrien Anfang der Woche eine „humanitäre Waffenruhe“angekündig­t.

Die für Freitag von den UN angekündig­te Rettungsak­tion für Verwundete und Kranke im Osten der geteilten syrischen Metropole konnte jedoch nicht beginnen. Die Sicherheit der Helfer sei trotz vorheriger Zusagen aller Konfliktge­gner nicht gewährleis­tet, sagte der Sprecher des UN-Koordinier­ungsbüros für Nothilfe (OCHA), Jens Laerke, in Genf.

Nach Schätzunge­n der Vereinten Nationen sollen immer noch bis zu 300 000 Menschen in den von Rebellen kontrollie­rten Gebieten im Osten Aleppos festsitzen. Ihnen fehlt es an Essen und Medikament­en. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich daher unzufriede­n mit den bisherigen Ergebnisse­n des Waffenstil­lstandes. Die Feuerpause sei nicht nachhaltig.

Der UN-Menschenre­chtsrat entschied am Freitag, Kriegsverb­rechen gegen die Bevölkerun­g von Aleppo zu untersuche­n.

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In Syrien wird seit über fünf Jahren gekämpft. Es sind die Anhänger und Gegner von Präsident Baschar al Assad. Es fehlt den Menschen auch am Allerwicht­igsten, nämlich an Essen und Trinken.

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