Hasskampagne
Gespenstisch: Im Jahre 2016 diskutiert man in Deutschland allen Ernstes, ob eine Bewegung, die den Staat Israel abschaffen will, antisemitisch ist. Wie anders soll man es nennen, wenn der einzige Ort, an dem Juden im Ernstfall sicher sind, durch die Hintertür zerstört werden soll?
Geschickt verpackt, ist die Kampagne für „Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“(BDS) nichts anderes als alter antisemitischer Wein in neuen Schläuchen. Da wird etwa behauptet, die Juden hätten einen rassistischen Apartheidstaat aufgebaut. Sicher – es gibt in den Behörden durchaus Willkürentscheidungen gegen Araber. Nur: Die israelischen Gesetze verbieten das, und diese Verbote sind einklagbar. Israel ist ein Rechtsstaat, und das ist der entscheidende Unterschied zum Apartheid-Regime Südafrikas. Wer mit offenen Augen durch Israel geht, sieht in Universitäten, Restaurants oder Hotels nicht das geringste Anzeichen von Rassentrennung. Es ist dies das alte Spiel der Dämonisierung von Juden. Waren es früher angebliche „Ritualmorde“, so ist es heute herbeifantasierte Apartheid.
Die BDS-Kampagne hält zudem bewusst offen, welches „arabische Land“sie meint, wenn sie das Ende von „Besetzung“fordert. Palästinenserorganisationen bezeichnen damit in der Regel das gesamte Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer. Ein trojanisches Pferd ist auch das „Rückkehrrecht für Flüchtlinge“. Da sich – einmalig in der Welt – der Flüchtlingsstatus palästinensischer Araber vererbt, sollen fünf Millionen „Flüchtlinge“, die nie in Israel waren, dorthin zurückkehren. Damit wären Juden eine Minderheit, Israel Geschichte. Geschichte ist ebenfalls ein gutes Stichwort. BDS ist notorisch für eine verdrehte Version von Geschichte, in der Israel zu einem Produkt finsterer, brutaler Mächte wird. Gewohnheitsmäßig wird darüber hinaus arabischer Terror verschwiegen – Messer- und Raketenangriffe auf Juden sind kein Thema.
Ist die Kampagne aber wenigstens pro-palästinensisch? Nein, ist sie nicht, denn sie heuchelt nur Interesse an den Menschen. Sonst würde sie Hamas-Morde an „Kollaborateuren“verurteilen und die diebischen Eliten der palästinensischen Autonomiebehörde anprangern. Das zeigt: Es geht eben nicht um Palästinenser – sondern um Judenhass.
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