Polizisten lassen Mann nicht zum Klo
Zwei Beamte wegen Körperverletzung im Amt verurteilt – Chemielaborant macht sich in Hose
Einer der Polizisten erhielt eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten. Der andere eine Geldstrafe.
MOSBACH – Ein Autofahrer darf bei einer Polizeikontrolle nicht aufs Klo – und macht sich in die Hose. Dafür hat das Landgericht Mosbach am Freitag zwei Beamte verurteilt – wegen Körperverletzung im Amt. Sie hatten dem Mann bei der Kontrolle im März 2014 den Gang zur Toilette verweigert. Als sie ihm Handschellen anlegen wollten, hatte der Autofahrer seinen Stuhlgang nicht mehr halten können.
Einer der Polizisten erhielt eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten, der andere eine Geldstrafe von 9000 Euro. Sie müssen außerdem mit einem Disziplinarverfahren rechnen. Es sei den beiden um eine Disziplinierung des Fahrers gegangen, sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung, nicht um Strafverfolgung. Der Autofahrer sei kooperativ gewesen, aber die Polizisten hätten zeigen wollen, „wer der Chef ist“.
Die heute 40 und 53 Jahre alten Beamten hatten den Chemielaboranten vor dessen Haus in Wertheim gestoppt, weil er allzu forsch mit seinem Wagen gefahren war. Die Situation eskalierte, weil der Mann mehrfach darum bat, auf die Toilette gehen zu dürfen. Seine Papiere hatte er auf die Motorhaube eines Wagens geworfen. Die Polizisten forderten schließlich einen Alkoholtest, weil der Mann eine „ungewöhnliche Ausdünstung“gehabt habe.
Doch der weigerte sich. Dann drückten ihn die Beamten gewaltsam zu Boden. Ein Alkoholtest ergab später, dass der Mann gar keinen Alkohol getrunken hatte. Vor Gericht beteuerten die sichtlich aufgewühlten Beamten, man habe nicht ausschließen können, dass der Fahrer alkoholisiert sei. „Dass er auf die Toilette muss, hielten wir für eine Schutzbehauptung“, sagte der jüngere Beamte, der auch die Kontrolle vorangetrieben hatte und die Bewährungsstrafe erhielt. Er habe gefürchtet, der Mann könnte sich im Haus – oder auf der Toilette – verschanzen.
US-Schauspielerin SCARLETT JOHANSSON (31) eröffnet einen Popcorn-Laden in Paris – mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen. Es war seit Jahren ein Traum von mir und meiner Familie, unseren amerikanischen LieblingsSnack in unsere europäische Lieblingsstadt zu bringen“, sagte der „Lost in Translation“-Star laut einer Mitteilung. Das Geschäft im angesagten Pariser MaraisViertel trägt den Namen Yummy Pop und soll an diesem Sonnabend öffnen.
Sängerin LADY GAGA (30) schlägt auf ihrem neuen Album „Joanne“ernste Töne an und singt über den von einem Wachmann getöteten schwarzen Teenager TRAYVON MARTIN. „Ich war überwältigt, dass die Leute nur rumstanden und nichts dagegen unternahmen. Und dass das Justizsystem diesen Familien keine Gerechtigkeit zukommen lässt“, sagte die Musikerin kurz vor ihrer Albumveröffentlichung. Lady Gagas Song „Angel Down“handelt auch von der Angst der Afroamerikaner, von Polizisten erschossen zu werden.
US-Rockstar BRUCE SPRINGSTEEN (67, „Streets of Philadelphia“) hat am Donnerstagabend in Frankfurt am Main mit viel Offenheit und Selbstironie über seine Depressionen gesprochen. „Ich mache seit 30 Jahren Psychoanalyse, mein erster Arzt ist schon gestorben“, sagte Springsteen lachend bei der Präsentation seiner Memoiren „Born to Run“(Heyne) im Rahmen der Frankfurter Buchmesse.