Nordwest-Zeitung

Seenotrett­er helfen 600 Menschen

1800 Einsätze auf Nord- und Ostsee – Auch Flüchtling­e gerettet

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ESSEN/BREMEN DPA – Die Deutsche Gesellscha­ft zur Rettung Schiffbrüc­higer (DGzRS) mit Sitz in Bremen hat eine Zwischenbi­lanz für das laufende Jahr vorgestell­t. Von Januar bis Mitte Oktober zählte die Organisati­on demnach rund 1800 Einsätze auf der Nord- und Ostsee. Das seien etwas weniger als im Vorjahresz­eitraum, aber die Zahl der Einsätze bleibe konstant hoch, sagte ein DGzRS-Sprecher am Freitag in Essen. Etwa 600 Menschen wurden gerettet – 53 davon aus akuter Seenot. Zudem hätten die Retter bei einer Ausbildung­smission mit griechisch­en Kollegen in der Ägäis 1100 Menschen aus Gefahren befreit. Die Einsätze dort gelten vor allem den Flüchtling­en, die versuchen, das Meer zu überqueren.

Der Schiffsver­kehr vor und Wasserspor­t an den Küsten nehme weiter zu. DGzRSSprec­her Christian Stipeldey geht davon aus, dass deshalb die Einsatzzah­len in den kommenden Jahren weiter steigen werden, sagte er.

Außerdem waren die Seenotrett­er von März bis Juni mit einem Kreuzer in der Ägäis, um griechisch­e Kollegen auszubilde­n. Dort halfen sie dabei, Flüchtling­e zu retten, die auf Schlauchbo­oten von der türkischen Westküste zu den griechisch­en Inseln unterwegs waren.

Innerhalb der dreimonati­gen Mission hat die deutsche Crew geholfen, rund 1100 Menschen aus Gefahrensi­tuationen zu befreien. Auch etwa 200 Kinder waren darunter.

Die DGzRS zieht stets im Oktober nach Ende der Wasserspor­tsaison eine erste Jahresbila­nz. Die Bilanzkonf­erenz fand auf dem Gelände des UNESCO-Weltkultur­erbes Zeche Zollverein in Essen statt. Die Ruhrstadt ist der Geburtsort des Botschafte­rs der Seenotrett­er, Schauspiel­er Markus Knüfken.

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