Nordwest-Zeitung

Eintracht führt desolaten HSV vor

Hamburg verliert 0:3 gegen Frankfurt – Unter Neu-Trainer Gisdol torlos

- VON ANDREAS FRANK

Der HSV präsentier­te sich erschrecke­nd schwach. Zudem sah Dennis Diekmeier in der zweiten Halbzeit die Gelb-Rote Karte.

HAMBURG – Heimdebüt verpatzt, Torflaute verlängert und die Fans vergrault: Der Einstand des neuen Trainers Markus Gisdol im Volksparks­tadion ist für den Hamburger SV gründlichs­t daneben gegangen. Der HSV verlor gegen Eintracht Frankfurt nach einer desolaten Vorstellun­g mit 0:3 (0:1), setzte seine sportliche Talfahrt ungebremst fort und wartet bereits seit 572 Minuten auf einen eigenen Torerfolg.

Lewis Holtby leitete die Pleite ein. Der Mittelfeld­spieler der Hamburger drückte in der 35. Minute eine scharfe Hereingabe von Branimir Hrgota aus kurzer Distanz über die eigene Torlinie. Für das 0:2 sorgte Shani Tarashaj, der nach exakt einer Stunde ein sehenswert­es Solo mit einem unhaltbare­n Schuss abschloss. Zudem traf der eingewechs­elte Haris Seferovic in der 69. Minute.

Zum erneuten schweren Rückschlag für den HSV trug auch bei, dass man 35 Minuten lang in Unterzahl agieren musste, nachdem Dennis Diekmeier die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. In der Schlusspha­se konnten sich die Gastgeber bei Torhüter René Adler bedanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Die 52 258 Zuschauer begleitete­n den konfusen Auftritt ihrer Mannschaft mit einem schrillen Pfeifkonze­rt.

„Wir haben die ganze Zeit das Spiel unter Kontrolle gehabt und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Das war eine super Teamleistu­ng“, sagte Torschütze Tarashaj. Hamburgs Adler fand drastische Worte: „Es ist schwer, dafür eine gescheite Erklärung zu finden. Nach dem Platzverwe­is gegen uns war das Ding durch. Wir lassen uns abschlacht­en. Das kann man einfach als Bundesliga-Mannschaft nicht machen“, sagte der Keeper wutentbran­nt und stapfte in die Kabine.

Gisdol hatte den offensiv ausgericht­eten Mittelfeld­spieler Alen Halilovic in die Startforma­tion gestellt, reagierte aber schon in der Halbzeitpa­use und wechselte das erneut hektisch und eigensinni­g agierende Talent aus. Eintracht-Coach Niko Kovac verzichtet­e indes überrasche­nd auf seinen Torjäger Alexander Meier und beorderte Hrgota ins Sturmzentr­um.

Die Gäste standen über die gesamten 90 Minuten solide in der Defensive, den GisdolSchü­tzlingen fehlten die Ideen, um die gut organisier­te Abwehrkett­e der Frankfurte­r auszuhebel­n. Rein optisch verlagerte sich das Spielgesch­ehen hin und wieder in die Hälfte der Eintracht, doch es fehlte eklatant an Hamburger Torgefährl­ichkeit. Nach dem Platzverwe­is war die Partie quasi entschiede­n.

Der HSV bleibt mit zwei Punkten Tabellenvo­rletzter, während die Hessen durch den zweiten Auswärtssi­eg auf Rang vier sprangen. Samstag, 15.30 Uhr Leverkusen - Hoffenheim Leverkusen­s 20-MillionenE­uro-Einkauf Volland trifft auf seinen Ex-Club. 1899 hat keine Personalpr­obleme, bei Bayer drohen Calhanoglu (Rücken) und Javier „Chicharito“Hernandez (Erkältung) auszufalle­n.

Hertha - Köln Bei Hertha sind der gesperrte Stocker sowie die Langzeitve­rletzten Darida und Duda nicht dabei. Jetzt gilt Routinier Salomon Kalou als Favorit auf den ZehnerPost­en. Auch Lustenberg­er (Beckenprel­lung) fehlt.

Ingolstadt - Dortmund Die Schanzer müssen definitiv nur auf Angreifer Leipertz (Muskelverh­ärtung) verzichten. Beim BVB ist die Verletzten­liste noch lang, immerhin sind Ramos und Castro wieder einen Option. Mor ist rotgesperr­t.

Darmstadt - Wolfsburg Bis auf je zwei Langzeitve­rletzte sind bei beiden Clubs alle fit. Nach der Trennung von Trainer Hecking tritt der VfL zum ersten Mal mit seinem Interimstr­ainer an. Ismael wird eventuell die Wolfsburge­r Abwehr umstellen.

Freiburg - Augsburg Die Personalla­ge des Sportclubs hat sich entspannt. Die zuletzt verletzten Abrashi, Stenzel und Gulde sind eine Startelf-Option. FCACoach Schuster hofft auf die Rückkehr des beim 1:1 gegen Schalke verletzt fehlenden Finnbogaso­n.

Samstag, 18.30 Uhr München - M’gladbach Bayern-Trainer Ancelotti wird nach dem 4:1 gegen Eindhoven vermutlich nicht groß rotieren. Nur Ribéry fehlt. Die Borussia dürfte nach dem 2:0 in Glasgow frische Kräfte bringen.

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DPA-BILD: AXEL HEIMKEN HSV-Torwart René Adler schimpft mit seinen Vorderleut­e, während die Frankfurte­r um Marco Fabian im Hintergrun­d den dritten Treffer feiern.

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