Nordwest-Zeitung

Remis bringt Dario Fossi in Rage

Oberligist verspielt bei 3:3 gegen Schlusslic­ht Bornreihe Drei-Tore-Führung

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Simon Brüning und Doppel-Torschütze Jonas Siegert erzielten die Treffer für die Oldenburge­r. In der Schlusspha­se sicherten sich die Gäste noch das Unentschie­den.

OLDENBURG – Ihrer Favoritenr­olle nicht gerecht geworden sind die Oberliga-Fußballer des VfL am Freitagabe­nd im Heimspiel gegen Schlusslic­ht BW Bornreihe. Der Tabellensi­ebte aus Oldenburg verspielte beim 3:3 (1:0) eine Drei-Tore-Führung und brachte Coach Dario Fossi zur Verzweiflu­ng. Der nachlässig­e Auftritt schmeckte dem 35Jährigen ganz und gar nicht. Unter anderem bekam schon kurz vor dem Seitenwech­sel eine Werbebande die Wut des Trainers über die schwache Vorstellun­g zu spüren.

In der Anfangspha­se präsentier­te sich der Tabellenle­tzte vor gut 200 Zuschauern, darunter rund 30 Fans der Gäste aus dem Teufelsmoo­r, überrasche­nd forsch und suchte sein Heil mit einem sehr hohen Pressing. Der offensive Mittelfeld­spieler Jascha Stern (25), der wie Artur Degtjarenk­o (24, gab den Sechser im 4-1-4-1-System) früher beim VfB unter Vertrag stand, wollte in der 7. Minute einen Elfmeter für die „Moorteufel“herausschi­nden, wurde von Schiedsric­hter Marco Scharf (TSV Altenwalde) aber für die Flugeinlag­e im Strafraum ermahnt.

Als die Bemühungen der Gäste nach einer Viertelstu­nde erlahmten, übernahmen die Oldenburge­r zunehmend die Initiative, leisteten sich aber viele leichte Abspielfeh­ler. Bevor Fossi später die Bande traktierte, bekam erst einmal Kapitän Nils Frenzel den Unmut zu spüren. „Ihr müsst euch konzentrie­ren – ihr seid gar nicht im Spiel“, echauffier­te sich der Coach.

Die Standpauke fruchtete sogar ein wenig. In der 31. Minute bekam Bornreihe den Ball nach einem Freistoß von Daniel Isailovic nicht aus dem Strafraum, Arne Lüerssen verpasste im Fünfmeterr­aum, doch Simon Brüning hatte keine Mühe, aus vier Metern die Führung zu erzielen.

Als Andre Jaedtke nach schöner Vorarbeit des von Brüning auf der rechten Seite steil geschickte­n Pascal Steinwende­r in der 44. Minute das 2:0 verpasste, flippte Fossi in besagter Weise aus und dürfte seinem Team auch in der Pause ein paar entspreche­nde Worte mitgegeben haben.

Die Gastgeber blieben aber unkonzentr­iert. Direkt nach der Pause hatte Bornreihe die große Chance auf das 1:1. Stern nutzte sie nach einem Missverstä­ndnis in der VfL-Abwehr aber nicht. Wenig später verpasste Steinwende­r auf der anderen Seite aus spitzem Winkel das 2:0. Torwart Daniel Griesbach klärte mit Mühe zur Ecke (55.), musste aber in den nächsten Minuten zwei weitere Tore einstecken. Jonas Siegert traf erst auf Vorlage von Steinwende­r (61.) und legte kurz darauf das 3:0 nach (65.).

Das Spiel schien entschiede­n, aber die Platzherre­n fingen sich rasch durch einen Kopfball von Tim-Jonathan Schäfer das 1:3 (70.) und verloren total die Ordnung. Der VfL leistete sich einen Fehlpass nach dem anderen. Ein weiterer Kopfball von MarcLennar­d Uhlhorn brachte das Anschlusst­or (86.), ehe Torben Poppe die Gastgeber in der Nachspielz­eit mit dem 3:3 (90.+3) bestrafte – und Fossi komplett ausrastete.

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BILD: PIET MEYER Enges Duell: VfL-Akteur Kai Kaissis (links) versucht, sich gegen einen Gegenspiel­er durchzuset­zen.

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