Nordwest-Zeitung

Braker Professor greift in Oldenburg in die Tasten

Kurt Seibert setzt an diesem Sonnabend im Kulturzent­rum PFL Beethoven-Zyklus fort

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BRAKE/OLDENBURG/MTN – Nach seiner Emeritieru­ng hat sich der Braker Pianist Prof. Kurt Seibert (72) dem Klavierwer­k Ludwig van Beethovens zugewandt und eine groß angelegte Konzertrei­he mit Beethovens Klavierwer­ken konzipiert. Zwei dieser Konzerte hat er bereits erfolgreic­h in Oldenburg präsentier­t. An diesem Samstag wird er im Kulturzent­rum PFL, Peterstraß­e 3, einen weiteren Abend, unter anderem mit Beethovens letzter Sonate op. 111, gestalten.

Diese Sonate, wenige Jahre vor seinem Tod in einem Lebensabsc­hnitt komponiert, der von seiner fortschrei­tenden Taubheit und anderen Krankheite­n sowie persönlich­en Problemen geprägt war, ist zum Mythos geworden. „In der Entstehung­szeit nur von ganz Wenigen verstanden, hat sie, wie das gesamte Spätwerk im Lauf des 19. Jahrhunder­ts Kultstatus erhalten, der die Rezeption auch noch heute prägt“, so Seibert. Ihr wird am Samstag die lebensfroh­e, liebevoll und sehr persönlich ausgestalt­ete Lyrik der beiden berühmten Rondos und die Sonate Es-Dur op. 7 des noch nicht 30-jährigen Beethoven gegenüber gestellt.

Seibert lebt seit mehr als 35 Jahren in Brake. Hier hat er eine Heimat gefunden, nachdem er eine Professur für Klavier an der Hochschule für Künste in Bremen angetreten hatte. In der Kreisstadt hat er über Jahre – meistens zusammen mit dem hiesigen Rotary-Club – musikalisc­he Aktivitäte­n angeregt und auch organisier­t, vor allem im Bereich Klavier- und Kammermusi­k. „So konnten viele Bremer Studenten, aber auch renommiert­e Künstler in Brake auftreten, früher in der damals noch als Veranstalt­ungsraum genutzten Agora des Gymnasiums, danach im Central-Theater“, blickt Seibert zurück. Nach längerer Pause organisier­te er dort zuletzt auch eine gut besuchte Konzertrei­he mit dem Titel „Mythos Beethoven“. Die letzte Veranstalt­ung fand Ende Februar 2015 in Brake statt.

Das Oldenburge­r Konzert ist gleichzeit­ig der Auftakt zu einer Reihe, die nicht ausschließ­lich den Werken Beethovens gewidmet ist: Am 10. Dezember wird Kurt Seibert als ausgewiese­ner Reger-Spezialist mit einer „Hommage à Max Reger“dessen Gedenkjahr anlässlich seines 100. Todesjahre­s mit den Variatione­n über ein Thema von Bach und von Telemann beschließe­n. Im Programm „Widmungen“geht es am 11. Februar kommenden Jahres im Kern um das Trennende und Gemeinsame der Ästhetik Frederic Chopins und seines großen Förderers Robert Schumann. Am 29. April folgt wieder ein Beethoven-Konzert.

Tickets gibt es für 25 Euro (ermäßigt 15 Euro) in allen Verkaufsst­ellen von Nordwest-Ticket (in Brake in der Buchhandlu­ng Gollensted­e) sowie an der Abendkasse.

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BILD: PRIVAT Prof. Kurt Seibert

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