Durch Gesang in neue Rollen schlüpfen
Bundeswettbewerb sucht Nachwuchstalente – Oldenburger Sängerin tritt gegen 250 Teilnehmer an
Jasmin Jablonski hat sich für die Vorauswahlen des Bundeswettbewerbs Gesang qualifiziert. Die Oldenburgerin tritt in der Kategorie „Oper, Operette und Konzert“in Hildesheim an.
OLDENBURG – Deutschland sucht den Superstar, The Voice oder Popstars mischen seit Jahren die Popmusik auf. Wer aber fördert den Nachwuchs im Operngesang? Die Oldenburgerin Jasmin Jablonski tritt am Mittwoch zum Kräftemessen bei den Vorauswahlen des Bundeswettbewerbs Gesang in der Kategorie „Oper, Operette und Konzert“in Hildesheim an.
„Das Besondere am Operngesang ist, dass man immer wieder eine neue Rolle verkörpern kann“, so Jablonski. Ihre Begeisterung für die Musik entwickelte die 29-Jährige bereits in ihrer frühen Kindheit in Oldenburg. Als fünfjähriges Mädchen war sie im Kinderund Jugendchor im Staatstheater Oldenburg. Nach einer kurzen Gesangspause verfestigte sich nach dem Abitur ihr Interesse für Operngesang.
Heute wird ihr Leben von der Musik bestimmt: Im Sommer schloss sie ihr Masterstudium mit einer Spezialisierung in Operngesang in Leipzig ab. Derzeit lebt die gebürtige Oldenburgerin in Braunschweig und arbeitet als freischaffende Künstlerin und gibt Gesangsunterricht sowie Konzerte.
Am Mittwoch, den 26. Oktober, wird es dann ernst. Mit einem 50-minütigen Gesangsprogramm konnte sie sich für den Wettbewerb qualifizieren. In der Vorauswahl werden die Teilnehmer jedoch nur zwei Stücke präsentieren. Eines davon konnte vorab frei gewählt werden. Jablonski hat sich für „Roméo et Juliette“von Charles Gounod entschieden. Das zweite Stück wird vorgegeben.
Bei den bundesweiten Vorauswahlen können sich die Teilnehmer für das große Preisträger-Konzert im November in Berlin qualifizieren.
Wer dort glänzt, kann eins der Preisgelder in Höhe von insgesamt 51 900 Euro gewinnen. Talente wie Thomas Quasthoff, Christine Schäfer und Mojca Erdmann haben zuvor den Wettbewerb gewonnen.
Zum Kräftemessen im Operngesang lädt der Bundeswettbewerb Gesang Berlin alle zwei Jahre ein. Jablonski nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal teil. „Vor zwei Jahren war ich noch nicht so weit.“In diesem Jahr schätzt sie ihre Chancen gut ein.
„Ich arbeite auf diesen Tag hin“, so die Oldenburgerin, die einige der Lieder schon länger in ihrem Repertoire hat. Aktiv bereitet sie sich seit drei Monaten auf den Gesangswettbewerb vor. „Man perfektioniert einfach seine Stücke.“
Obwohl es für die Sängerin genaugenommen wie jedes anderes Vorsingen vor einer Jury ist, geht es um mehr als nur das Preisgeld: „Eine Motivation ist natürlich, dass man sich präsentieren möchte.“Im Publikum werden wichtige Personen wie zum Beispiel Intendanten von Opernhäusern sitzen. Da es das Ziel der 29Jährigen ist, als Solistin in einem Opernhaus tätig zu sein, kann sie durch den Wettbewerb auf sich aufmerksam machen.
Dennoch weiß die erfahrene Künstlerin, dass ihr Abschneiden letztendlich auf ihre Tagesform ankommt. Auch die Konkurrenz spielt eine Rolle: Jablonski tritt nicht nur gegen deutsche Operntalenten an, der Wettbewerb sucht über Deutschlands Grenzen hinaus.
In diesem Jahr konnten sich erstmals auch Sänger mit einem EU- oder Schweizer Pass bewerben. Alle Runden des Gesangswettbewerbs sind öffentlich und der Eintritt ist frei.