Im Vorbeigehen mit Karte bezahlen
Funktechnik NFC hält Einzug in Geschäfte – Lesegerät an der Ladenkasse
Laut Handelsverband Deutschland werden bis Jahresende 60 Prozent der großen Unternehmen kontaktloses Bezahlen akzeptieren. Es soll deutlich schneller gehen.
BERLIN/FTD – Mit Kreditkarten von Visa, Mastercard und Amex geht es schon länger – Ende dieses Jahres soll es auch mit bis zu 16 Millionen Girocards (ehemalige ec-Karten) möglich sein: kontaktloses Bezahlen mit der Funktechnik NFC. In ihrer aktuellen Ausgabe antwortet die Zeitschrift „Finanztest“auf die wichtigsten Fragen zur neuen Technik, mit der ein Kunde quasi im Vorbeigehen bezahlt.
Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen mit Karte
Kontaktloses Bezahlen funktioniert mit Girocards und Kreditkarten, die mit einem sichtbaren Mikrochip und einer unsichtbaren Funkantenne ausgestattet sind. Karte und Lesegerät kommunizieren mittels NFC-Technik miteinander. Die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung Near Field Communication, zu Deutsch Nahfeldkommunikation. Es ist ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken per Funk.
Wenn das Kassenterminal den fälligen Betrag anzeigt, halten Sie Ihre Karte in einer Entfernung von höchstens vier Zentimetern an das Lesegerät. Chip und Lesegerät tauschen die zum Bezahlen nötigen Daten aus: Kartennummer, Gültigkeitsdatum und Betrag. Ein kurzes Piepen oder ein optisches Signal bestätigt die Zahlung. Die wird – wie sonst auch – der Bank des Kunden gemeldet, das Geld wird seinem Konto belastet und dem Händler gutgeschrieben. Bei Beträgen bis 25 Euro geht das ohne Geheimzahl und Unterschrift.
Woran erkenne ich, ob ich mit der Karte kontaktlos bezahlen kann
Meist trägt die Karte auf der Vorderseite das Symbol für kontaktlose Anwendungen – in der Regel vier aneinanderliegende Bögen, die Funkwellen darstellen. Diese Funktion wird aktiviert, wenn Sie ihre Karte erstmals in Kontakt mit einem Gerät einsetzen.
Für welche Beträge ist kontaktloses Bezahlen geeignet
Sie können jede beliebige Summe bis zu Ihrem Kartenlimit kontaktlos bezahlen. Beträge über 25 Euro müssen Sie mit der Karten-Pin bestätigen oder mit Ihrer Unterschrift. Einige Kreditkartenanbieter bauen zur Sicherheit eine Zufallsabfrage ein: Sporadisch oder nach einem bestimmten Schema wird auch bei Summen unter 25 Euro eine Pin oder Unterschrift gefordert.
Ist kontaktloses Bezahlen so sicher wie Barzahlen
Der Chip funkt über höchstens vier Zentimeter und keine persönlichen Daten wie Adresse oder Name des Karteninhabers. Nur spezielle Lesegeräte können die Signale empfangen und entschlüsseln. Marc Fliehe vom IT-Verband Bitkom sagt: „Die Gefahr, dass Ihnen Bargeld gestohlen wird oder Sie es verlieren, ist weitaus größer.“Selbst wenn Betrüger die Kreditkartendaten unbemerkt auslesen, können sie damit nur bei Internet-Händlern einkaufen, die vorgeschriebene Sicherheitsabfragen, etwa die Prüfziffer oder die Kennwortabfrage nicht einsetzen.