Küchenspektakel mit zuckersüßer Kanzlerin
Köche und Patissiers aus 59 Ländern treten in Erfurt an
ERFURT – An die Töpfe, fertig, los! – am Wochenende starteten die ersten der insgesamt 30 Nationalmannschaften und 19 Nachwuchsteams in den gläsernen Küchen auf dem Messegelände in Erfurt (Thüringen), wo die Olympiade der Köche ausgerichtet wird. In der Messe Erfurt werden in diesem Jahr 2000 Köche aus 59 Nationen erwartet. In 18 gläsernen Küchen werden nach Angaben des Verbandes der Köche Deutschlands 7000 Menüs zubereitet. Die Olympiade der Köche gibt es seit 1900 und wird alle vier Jahre ausgerichtet. Weltspitze sind derzeit die skandinavischen Länder.
Jeden Handgriff beobachtet einer der 60 internationalen Juroren. Es gehe nicht nur um den Gaumenkitzel, es gehe auch um Perfektion, sagt Roland Kestel. Der Nürnberger gehört zum Vorstand des Köcheverbandes, der die Olympiade ausrichtet.
Die Stimmung in den Küchen ähnelt der bei Sportwettkämpfen: Die Köche klatschen sich ab, bevor es ans Gemüseschnippeln geht, manche, wie die Schweizer, haben eigene Fanclubs dabei. Gemessen werden sie daran, ob ihnen ein exquisites DreiGang-Menü gelingt und sie jeweils 110 Portionen warm auf die Teller bringen. Verspeist werden die Kreationen von den Besuchern der Kochkunstschau. Einige Tausend Tickets seien längst an Gourmets verkauft, sagt eine Messe-Sprecherin.
Auf den Tisch bringen die Deutschen unter anderem Heilbutt in Heuasche gegart als Vorspeise, Lammhüfte mit sautierten Buchenpilzen und confierter Möhre sowie ein Dessert mit Blutorgangeneis und marinierten Vogelbeeren – angerichtet als Augenschmaus. „Wir verwenden viele regionale Produkte“, sagt Christian Haferkorn, der seinen Teamkollegen als Ersatzmann beisteht. Regionalität und Nachhaltigkeit seien nach wie vor große Trends, so Kleber. Für das Menü kamen Zutaten wie eine Gemüsezüchtung aus Rot- und Rosenkohl sowie das Weidelamm aus Brandenburg.
Der erste Wettbewerb sei „ganz gut gelaufen. Wir sind zufrieden. Alles andere muss man sehen“, sagte Kleber am Sonntag. Die größte Konkurrenz sieht Haferkorn im Norden Europas. „Alle skandinavischen Mannschaften sind stark.“