Oldenburg verkauft sich teuer
77:83-Niederlage in Bamberg – Kurz vor Schluss Ausgleich verpasst
Chris Kramer und Rickey Paulding erzielten je 17 Punkte. Oldenburg beeindruckte mit einer starken kämpferischen Leistung.
BAMBERG – Innerhalb von nur vier Tagen haben die EWE Baskets Oldenburg die Nerven ihrer Fans zweimal bis zum Äußersten strapaziert. Am Sonntag hatte das Team dabei knapp das Nachsehen und verlor sein Bundesligaspiel beim deutschen Meister Baskets Bamberg nach tollem Kampf mit 77:83 (36:42).
Bis wenige Sekunden vor Schluss war die Partie beim Stand von 77:80 offen, ehe die Oldenburger im Angriff den Ball verloren. Am Mittwoch vergangener Woche hatte Baskets-Kapitän Rickey Paulding nur 0,5 Sekunden vor Schluss des Champions-League-Spiels bei BK Ventspils die entscheidenden Punkte zum 77:76-Sieg erzielt.
„Bamberg ist eine heimstarke Mannschaft und ich bin mit unserem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Oldenburgs Trainer Mladen Drijencic: „Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und müssen eine solche Leistung in den nächsten Spielen wiederholen.“
Duggins fehlt erneut
Die Personalsituation hatte sich bei Beginn der Partie in Bamberg auf Oldenburger Seite etwas entspannt. Brian Qvale war nach seinem Nasenbeinbruch einsatzfähig, der Center spielte mit einer Spezialmaske. Auch Dirk Mädrich, Dominic Lockhart und Jan Niklas Wimberg, die in Ventspils verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt gefehlt hatten, waren wieder dabei. Wimberg und Mädrich erhielten aber relativ wenig Einsatzzeit. Insgesamt traten die Oldenburger nur mit einem Zehner-Kader beim Meister an, da Drijencic weiterhin auf Vaughn Duggins wegen muskulärer Probleme verzichten musste.
Das Spiel begann, wie es die äußeren Umstände hatten erwarten lassen: Bamberg machte Tempo und zog zum Ende des ersten Viertels mit einigen Punkten davon, nach zehn Minuten stand es 23:13 für die Gastgeber. Im zweiten Viertel steigerten sich die Oldenburger deutlich und hielten auf beeindruckende Weise dagegen. Philipp Schwethelm sammelte Punkt um Punkt, dazu war Energiebündel Chris Kramer trotz hoher Belastung überall präsent.
In den ersten 20 Minuten stand der US-Amerikaner lediglich 53 Sekunden lang nicht auf dem Feld, bei Spielende wies seine Statistik 36:56 Einsatzminuten auf. Am Ende der Begegnung waren Kramer und Paulding, der am Sonntag 34 Jahre alt wurde, mit je 17 Punkten erfolgreichste Werfer der Gäste. Für Bamberg traf Elias Harris am häufigsten (15). Den zweiten Abschnitt für sich betrachtet gewannen die Oldenburger mit 23:19, so dass beim Stand von 42:36 für Bamberg die Seiten gewechselt wurden.
Dramatische Endphase
Vor 6580 Zuschauern in der Bamberger Arena zeigte das Drijencic-Team auch in der zweiten Hälfte eine starke Vorstellung. Zum Ende des dritten Viertels setzte sich Bamberg allerdings mit zwölf Zählern ab (68:56). Wer geglaubt hatte, dass der Meister nun einem sicheren Heimsieg entgegensteuern würde, sah sich getäuscht: Oldenburg verkürzte Punkt um Punkt, fünf Minuten vor Schluss lagen die Gäste nur noch mit drei Zählern zurück (69:72). 32 Sekunden vor dem Ende waren es wiederum nur drei Zähler (77:80), ein DreiPunkte-Versuch von Paulding fand allerdings nicht ins Ziel. Neun Sekunden vor dem Ende hatten die Gäste abermals die Chance, beim Stand von 77:80 den Ausgleich zu erzielen. Bei einem Einwurf verpasste es Chris Kramer allerdings, den Ball rechtzeitig wieder ins Spiel zu bringen. Die Schiedsrichter pfiffen ab, der Ball wechselte zu den Bambergern. Die Gäste reklamierten, Paulding sei daran gehindert worden, sich freizulaufen. Die Unparteiischen blieben aber bei ihrer Entscheidung.