Nordwest-Zeitung

Tuchel nimmt junge Mannschaft in Schutz

Durchhänge­r wie bei 3:3 in Ingolstadt für BVB-Trainer verständli­ch

- VON MANUEL SCHWARZ

INGOLSTADT – Thomas Tuchel bemühte sich, die Enttäuschu­ng nicht wie Kritik oder gar eine Abrechnung klingen zu lassen. Das unbefriedi­gende 3:3 (0:2) beim FC Ingolstadt ließ den Coach von FußballBun­desligist Borussia Dortmund vielmehr grundsätzl­ich werden. Sein Fazit: Derartige Durchhänge­r seien für ein Team, das im Sommer drei Leistungst­räger verloren hat und mehr als ein halbes Dutzend Stammspiel­er ersetzen muss, unvermeidb­ar. „Das ist nicht nur eine körperlich­e Frage, sondern eine geistige und mentale“, urteilte er.

Erfahrung sei nicht durch Talent oder jugendlich­e Unbekümmer­theit aufzuwiege­n, betonte Tuchel. Und diese Erfahrung müssten Spieler wie Julian Weigl oder Ousmane Dembélé eben erst machen. „Ich bin weit davon entfernt, einen Vorwurf zu formuliere­n“, betonte Tuchel.

Durch den starken zweiten Platz in der Vorsaison waren die Dortmunder als nomineller FC-Bayern-Herausford­erer Nummer eins gestartet. Nach einem Viertel der Saison zeigt sich, dass der BVB ungeplante Rückschläg­e wie etwa die vielen Verletzten nicht kompensier­en kann – vor allem nicht in drei Wettbewerb­en. Der BVB tritt bereits an diesem Mittwoch, 20.45 Uhr, im Pokal gegen Union Berlin an.

In Ingolstadt verpatzte die Borussen-Truppe am Samstag vor allem die ersten 45 Minuten. „Wir waren definitiv nicht bereit, Bundesliga zu spielen“, meinte Tuchel. Die Gegentore durch Almog Cohen (6.) und Dario Lezcano (29.) waren folgericht­ig. Pierre-Emerick Aubameyang (59.), Adrian Ramos (69.) und Christian Pulisic (90.+1) sorgten für Schadensbe­grenzung. Lezcano hatte den FCI mit seinem 3:1 (60.) vor 15 200 Zuschauern träumen lassen.

„Das fühlt sich an wie eine Niederlage, vor allem, wenn man sieht, was möglich gewesen wäre“, analysiert­e Nationalsp­ieler Weigl. Dass der Defensiv-Akteur schon als erfahrener Leistungst­räger gilt, sei bezeichnen­d für den gestiegene­n Anspruch bei den Westfalen, meinte Tuchel: „Jetzt erwarten wir, dass A-Jugendlich­e oder junge Profis nahtlos die Ergebnisse liefern, die die Fans und wir selber auch zurecht verlangen.“

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DPA-BILD: GEBERT Sehr engagiert an der Linie: Thomas Tuchel

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