Mit gemeinsamen Zielen mehr erreichen
Sportlichen Einsatz für Integration zeigten 120 Aktive in blau – darunter 60 Flüchtlinge
OLDENBURG – In einer kurzen Ansprache vom Balkon des Theaters vor dem Massenstart auf dem Theaterwall begrüßte Dr. Ralf Heinzel die Läuferinnen und Läufer und die Initiative „Integration läuft“.
Die Initiative wurde vom Starterfeld mit spontanem und langem Beifall begrüßt. Rund 120 Aktive gingen mit dem blauen Lauf-Shirt auf die einzelnen Strecken, die Hälfte war bei dem 5-Kilometer-Lauf am Start. Darunter waren gut 60 Flüchtlinge. Die restlichen Sportler bestanden aus Trainern, Betreuern und Läufern, die mit dem Shirt ihre Solidarität erklärten. Über 5 Kilometer waren auch die Initiatoren Andrea Reschke und Jürgen Müllender dabei und kamen mit einer Gruppe in blauen Shirts ins Ziel.
Bereits zum zweiten Mal nach 2015 waren Läufer aus Osnabrück mit der Gruppe „Jede Oma zählt“auf verschiedenen Strecken vertreten. Auch diese Gruppe setzt sich für Integration ein. Sie stellte sogar den Sieger im Halbmarathon.
Auf Initiative des Rotary Clubs (RC) OldenburgSchloss, in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Oldenburg und mehreren Vereinen und Lauftreffs, wurde das Projekt „Integration läuft“im März gegründet.
Die ersten Teilnahmen an Laufveranstaltungen gab es Ende Mai dieses Jahres. „Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit war beim Sportbund und den Vereinen und Lauftreffs von Anfang an gut“, sagte Jürgen Müllender. „Die Zusammenarbeit mit den Gemeinschaftsunterkünften war unterschiedlich. Überall dort, wo es engagierte Sozialarbeiter gab, konnten auch Läuferinnen und Läufer gewonnen werden. Einige Einrichtungen waren nicht so interessiert.“
Die Initiatoren zeigten sich mit dem Zuspruch hoch zufrieden, ihre Erwartungen wurden übertroffen. „Das gibt uns viel Motivation für unsere weitere Arbeit“sagte Andrea Reschke im Zielbereich.
Der Oldenburg-Marathon war nur ein Zwischenziel. Ende des Monats werden sich die Initiatoren mit dem Sportbund und den Vereinen zusammensetzen und beraten, wie die weiteren Schritte gestaltet werden. Es wird angestrebt, die Laufaktivität auszubauen.
Darüber hinaus sollen Verbindungen mit anderen Bereichen ausgebaut werden, unter anderem mit der Bildungsinitiative „pro Connect“der Volkshochschule. Madeline Cassens, die beim Bürgerfelder Turnerbund zusammen mit Joschka Schröder und Gesa Kip eine der Läufergruppen betreut, dankte am Ende der Sport-Veranstaltung den Koordinatoren für ihr Engagement.