Von der Schönheit und Zärtlichkeit der Klarinette
Warmer Beifall für 2. Meisterkonzert des Kunstvereins im Alten Landtag – Temporeiches Fagott
OLDENBURG – Werke für Klarinette und Fagott sind rar. Häufig wurden die Werke für diese Besetzung im Original für Violine und Violoncello komponiert. Wenn aber die Klarinette – wie beim 2. Meisterkonzert des Oldenburger Kunstvereins – gekonnt und intensiv in einen musikalischen Dialog mit dem dunklen Fagott tritt, wirken sie in ihrer spezifischen Eigenfarbigkeit wie immer schon zusammengehörend und sich sinnvoll ergänzend.
„Begeisterung für die Vielfalt der Natur“. Naturkunde als Fundament des Naturschutzes. Biographien von Naturkundlern, 18. Jahrhundert bis heute, Wanderausstellung (bis 11. November)
Nemorino Scheliga, der 2012 den Klarinettenwettbewerb der Deutschen Klarinettengesellschaft gewann, und Theo Plath, der bisher drei erste Preise für sein FagottSpiel gewann, sind als junge und deutlich aufstrebende Künstler auch Mitglieder des Monet-Bläserquintetts. Begleitet wurden sie von der vielseitigen und arrivierten Pianistin Ulrike Payer. Aber was heißt bei den vier aufgeführten Werken schon Begleitung?! Alle vier Werke des Programms lassen die Instrumente gleichberechtigt und gleichgewichtig agieren.
In Robert Schumanns „Fantasiestücken“werten sich die Stimmen von Klavier und Klarinette gegenseitig auf. Die Musik wurde von Scheliga und Payer wie ein Märchen aus längst vergangenen Zeiten wiedergegeben, liedhaft und nach Mitteilung heischend, wie eine Seele, die sich aussingen will. Gerade im dichten Zusammenspiel entfalteten sich die Schönheit und Zärtlichkeit der Klarinette aufs Überzeugendste.
Carl Maria von Webers „Andante e Rondo ungarese“ op. 35 ließ eine mitreißende und überzeugende Adaption für Fagott hören, die tänzerisch und verspielt daherkam und sich gegen Ende des vergnüglichen Stückes zu einer Art Wettrennen zwischen Klavier und Fagott ausweitete, in dem das sonore und scheinbar schwerfällige Fagott von Theo Plath virtuos und temporeich am Rande der technischen Möglichkeiten agierte.
Die beiden umfangreicheren Eckwerke des Konzertes, Mikhail Glinkas „Trio pathetique“und Ludwig van Beethovens „Trio in Es-Dur“op. 38, gefielen durch einmal eher heitere, dann wieder eher melancholische Melodien, die durch die drei sehr unterschiedlichen Instrumente farblich sehr differenziert vorgetragen wurden.
Am Schluss gab es vom voll besetzten Saal den wahrlich verdienten warmen Beifall und als Zugabe den „Nachtgesang“von Max Bruch: bei liedhaft-eingängiger Melodie die Anmutung einer dunkel getönten Mondnacht, weich und schmelzend interpretiert und die zauberhafte Stimmung kongenial einfangend.
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125 Jahre Peter Suhrkamp – Lebenswege 18911959, Originaldokumente und Publikationen (bis 12. November)