Nordwest-Zeitung

KUNDEN SETZEN AUF STATIONÄRE­N HANDEL

Stationäre­r Handel liegt beim Weihnachts­einkauf vor dem Internet

- VON ANNIKA GRAH UND ERICH REIMANN

Persönlich­e Beratung stehe hoch im Kurs. Vor allem Geld und Gutscheine dürften in diesem Jahr unterm Weihnachts­baum liegen.

MÜNCHEN/DÜSSELDORF – Die Menschen in Deutschlan­d kaufen ihre Weihnachts­geschenke einer Umfrage zufolge lieber im Laden als im Internet. Gut 70 Prozent der Befragten gaben dabei an, die Präsente mit Vorliebe ganz klassisch im Fachgeschä­ft oder im Warenhaus zu besorgen. Das ergab eine Umfrage der Unternehme­nsberatung EY. Demnach bevorzugt nur knapp jeder Zehnte den Online-Einkauf.

Allerdings gab es durchaus Unterschie­de: Vor allem Verbrauche­r mit höherem Einkommen und Familien mit Kindern zeigten sich überdurchs­chnittlich oft geneigt, sich den stressigen Besuch in überfüllte­n Innenstädt­en zu ersparen und im Internet zu shoppen. Für den Einkaufsbu­mmel in der Stadt spricht nach Überzeugun­g der meisten Verbrauche­r insbesonde­re, dass sie die Ware besser beurteilen und gleich mitnehmen könnten. Auch mit guter Beratung könnten die Läden punkten.

Gut die Hälfte der Befragten (54 Prozent) will sich noch etwas Zeit lassen und den größten Teil der Geschenke im Dezember kaufen. Rund 15 Prozent haben bereits einen Großteil der Präsente gekauft. Noch häufiger als im Vorjahr dürften sich der Umfrage zufolge in diesem Jahr Geld und Geschenkgu­tscheine unter dem Weihnachts­baum finden. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten plant, sich auf diese Weise die Suche nach einem passenden Geschenk zu ersparen. 2015 waren es 51 Prozent. Geld und Gutscheine liegen damit auf Platz eins der Geschenke-Hitparade – noch vor Büchern und E-Books sowie Lebensmitt­eln und Süßwaren.

Eine Befragung der Unternehme­nsberatung Oliver Wyman ergab, dass die Supermärkt­e in Deutschlan­d in diesem Jahr in der Gunst der Verbrauche­r gestiegen sind. Vor allem im Vergleich zu SB-Warenhäuse­rn – größere Märkte wie Globus und E-Center – konnten Supermärkt­e wie Edeka und Rewe zulegen.

Die Supermärkt­e hätten viel aufgewandt, um mit den größeren Märkten mitzuhalte­n. Besonders die Zufriedenh­eitswerte von Rewe und Edeka steigen der Befragung zufolge – das gilt auch für den Preis, mit dem bislang vor allem die Discounter ihre Kundschaft locken. Der Abstand zwischen Discounter­n und Supermärkt­en schrumpfe, erklärte Münch. Aldi Süd belegt den Spitzenpla­tz in der Wahrnehmun­g der Verbrauche­r vor Aldi Nord und Lidl – darauf folgen die SB-Warenhäuse­r Kaufland und Globus. In der Kombinatio­n der Kriterien „Leistung“und „Preis“belegen Globus und Kaufland die Spitzenplä­tze.

Die Deutschen reagieren Münch zufolge zwar sensibel auf Preiserhöh­ungen. Für etwa zwei Drittel (64 Prozent) sei aber die Leistung ausschlagg­ebend. Wichtiger bei der Wahl des Marktes sei nur die Lage. Bei den Discounter­n bilde sich laut Münch eine „Zwei-Klassen-Gesellscha­ft“: Die führenden Discounter Aldi Nord und Süd sowie Lidl konkurrier­en nach umfassende­n Investitio­nen inzwischen mit den Supermärkt­en.

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DPA-BILD: VON JUTRCZENKA Ihre Weihnachts­geschenke kaufen die meisten Deutschen nach wie vor lieber im Laden als im Internet.

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