Nordwest-Zeitung

1000 Jobs für Arbeitslos­e

Niedersach­sen will vor allem Langzeitar­beitslosen helfen – Landtag berät

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

SPD-Fraktionsc­hefin Modder denkt besonders an Ältere. 10 Millionen Euro stehen bereit.

HANNOVER – Niedersach­sens rot-grüne Regierungs­koalition will 1000 neue Jobs für Langzeitar­beitslose schaffen. Dazu soll der Landtag in der kommenden Woche einen Entschließ­ungsantrag mit den Stimmen von SPD und Grünen verabschie­den. Das erklärte SPD-Fraktionsc­hefin Johanne Modder am Montag vor Journalist­en. Finanzmini­ster Peter-Jürgen Schneider (SPD) soll für das Projekt jährlich rund 10 Millionen Euro bereithalt­en für die nächsten beiden Jahre bis 2018.

Johanne Modder nennt die Hilfe für Langzeitar­beitslose „einen Schwerpunk­t in der nächsten Zeit“– im Mittelpunk­t stehen besonders Ältere über 50 Jahre. Die Landesregi­erung werde sich den Abbau der Langzeitar­beitslosig­keit auf die Fahnen schreiben. Derzeit sind fast 100 000 Menschen betroffen. Das entspricht einem Anteil von 38 Prozent an der gegenwärti­gen Arbeitslos­enzahl. In Zusammenar­beit mit den Kommunen und mit Gewerkscha­ften sollen die 1000 neuen Jobs „im öffentlich­en Sektor“entstehen und mindestens in den nächsten zwei Jahren abgesicher­t werden.

Es sind keine Ein-EuroJobs. Der Mindestloh­n wird garantiert. Das entspricht etwa einem Monatseink­ommen von 1800 bis 2000 Euro brutto.

Rot/Grün denkt an Einsatzmög­lichkeiten beispielsw­eise als Hilfskräft­e in Kindergärt­en und Schulen, aber auch in Pflegeeinr­ichtungen und in Kinderkrip­pen. Ein weiterer Bereich: Projekte wie „Brotkorb“oder „Tafeln“für Hilfsbedür­ftige.

Niedersach­sens Finanzmini­ster Schneider zeigt sich aufgeschlo­ssen, auch wenn er „erstmal die Steuerschä­tzung Anfang November“abwarten will. „Ich gehe davon aus, dass die Lage positiv sein wird, so dass Spielräume entstehen“, setzt Schneider im Interview mit der Ð hinzu: „Wenn SPD- und Grünen-Fraktion darin eine Priorität sehen, dann wird das Projekt auch zu realisiere­n sein. Dafür müssen gegebenenf­alls andere Wünsche zurückgest­ellt werden.“

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