Traktorfahrer erhält Bewährungsstrafe
Zug kollidiert mit Güllefass – Zwei Tote und viele Verletzte
IBBENBÜREN/DPA – Eine kurze Kontrolle der Kupplung hätte das Zugunglück mit zwei Toten und vielen Verletzten verhindern können: Weil er fahrlässig handelte und dadurch seinen Gülleanhänger auf einem Bahnübergang verlor, ist ein Traktorfahrer zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Außerdem muss der Angeklagte 2000 Euro Geldbuße zugunsten der Notfallseelsorge zahlen. Der Richter des Amtsgerichts Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) sah es am Montag als erwiesen an, dass der 25-Jährige es versäumt hatte, nachzusehen, ob der Sicherungsbolzen an der Kupplung ordnungsgemäß vorgeschoben war. Weil der Bolzen fehlte, löste sich der Anhänger mit dem Güllefass beim Überqueren der Gleise. Als die Verbindung riss, blockierten die Notbremsen des Anhängers. Weit auf die Schienen ragend blieb er stehen.
Richter wie Staatsanwalt hatten dem Angeklagten zu Gute gehalten, dass er in großer Panik und Verzweiflung alles versucht hatte, das Unglück abzuwenden: Er hatte den Notruf verständigt, versucht Hilfe zu holen. Als sich Minuten später die Schranken senkten, war er wild mit den Armen rudernd in Richtung des Zuges gerannt.