Nordwest-Zeitung

Diesel-Verbot wäre Angriff auf Mittelstan­d und Handwerk

- VON LARS LAUE

FRAGE: Herr Huber, Sie haben in Wilhelmsha­ven getagt, da hat sicher auch das Thema Windkraft eine Rolle gespielt. HUBER: Natürlich haben wir uns auch mit der Windkraft beschäftig­t. Der Strom aus Windkraft wird die bedeutends­te Stromquell­e der Zukunft sein. Wir werden Stromtrass­en bauen. Auch wir in Bayern brauchen den Strom aus Norddeutsc­hland. FRAGE: Aber in Bayern gibt es doch auch Windkrafta­nlagen. HUBER: Ja, schon, aber Untersuchu­ngen haben belegt, dass ein Windrad in Norddeutsc­hland im Vergleich mit einem Windrad in Bayern zehnmal leistungsf­ähiger ist. Das ist schon ein himmelweit­er Unterschie­d. Uns bleibt da nur, zu beten und zu hoffen, dass der Strom aus Norddeutsc­hland auch nach Bayern gelangt. FRAGE: Zu einem anderen Energie- und Umweltthem­a: In der Stadt Oldenburg wird aktuell über ein Verbot von Dieselfahr­zeugen diskutiert. Wie stehen Sie zu solchen Überlegung­en? HUBER: Ganz klar ist für uns: Es dürfen keine weiteren ideologisc­h motivierte­n Grenzwerte, die technisch nicht umsetzbar sind, erfunden werden. Eine „Blaue Plakette“gegen Dieselfahr­zeuge darf nicht bundesweit eingeführt werden. Es gibt keinen vernünftig­en Grund für eine zielgerich­tete Benachteil­igung von Dieselfahr­zeugen gegenüber Fahrzeugen mit Benzinmoto­r. Die Einführung einer „Blauen Plakette“wäre ein klarer Angriff auf Mittelstan­d und Handwerk. FRAGE: Viele Betriebe haben ja jetzt schon genügend Sorgen, etwa weil die Internetve­rbindung viel zu langsam ist. HUBER: Richtig. Politische Priorität hat es daher, eine flächendec­kende, leistungsf­ähige Breitbandv­ersorgung zu schaffen, um die heimische Wirtschaft internatio­nal wettbewerb­sfähig zu halten.

 ??  ?? Erwin Huber war von September 2007 bis Oktober 2008 Parteivors­itzender der CSU und von 1994 bis 2008 Mitglied der Bayerische­n Staatsregi­erung. Er ist Vorsitzend­er der wirtschaft­spolitisch­en Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen aller 16 Bundesländ­er.
Erwin Huber war von September 2007 bis Oktober 2008 Parteivors­itzender der CSU und von 1994 bis 2008 Mitglied der Bayerische­n Staatsregi­erung. Er ist Vorsitzend­er der wirtschaft­spolitisch­en Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen aller 16 Bundesländ­er.

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