Mentale Stärke zeichnet Kerber in „Traumsaison“aus
Weltranglistenerste in Singapur erneut gefordert – Spiel nicht im ARD-Hauptprogramm zu sehen
SINGAPUR – Am freien Tag nach dem geglückten Auftakt war bei Angelique Kerber vieles Routine. Eine Trainingseinheit mit Coach Torben Beltz stand am Montag in Singapur auf dem Programm. Dazu die obligatorische Behandlung beim Physio – und Abschalten vom Stress der vergangenen Tage mit Mutter Beata.
Denn diesmal ist beim WTA-Finale vieles Neuland für Kerber, die ihr erstes großes Turnier als Branchenführerin bestreitet. „Am Anfang war es nicht so einfach für mich als Nummer eins. Aber ich habe gezeigt, dass es kein Zufall ist, dass ich da oben stehe“, sagt die Australian- und US-Open-Gewinnerin mit Blick auf das 7:6 (7:5), 2:6, 6:3 in ihrem Auftaktmatch in der Roten Gruppe gegen Dominika Cibulkova (Slowakei). Für Kerber haben die Siege in solch engen Duellen eine spezielle Bedeutung. Nicht zuletzt, weil sie ihre enorme mentale Entwicklung in dieser „Traumsaison“dokumentieren. „Das sind Schlüsselmomente. Ich habe gezeigt, dass ich mental stark geworden bin“, sagt sie und verrät: „Ich sage mir in schwierigen Momenten: Du bist die Nummer eins.“Im letzten Jahr jedenfalls, „da hätte ich so ein Match wohl nicht gewonnen“.
Mit einem weiteren Erfolg in ihrem zweiten Spiel an diesem Dienstag (13.30 Uhr/ ARD One) gegen die Weltranglistenvierte Simona Halep (Rumänien) könnte Kerber beim Masters schon vorzeitig das Halbfinal-Ticket lösen.
Eher enttäuschend verlief Kerbers Auftaktsieg indes für das ZDF: Die erste Liveübertragung eines Tennisspiels im Hauptprogramm seit Jahren hat die Marke von einer Million Zuschauer nicht geknackt. 940 000 Menschen sahen die Partie, das entspricht einem Marktanteil von 6,3 Prozent. Die Übertragungsrechte hatte ProSiebenSat.1 über eine Agentur an ARD und ZDF weiterverkauft.
Am Montagabend verkündete die ARD überraschend, dass Kerbers Partie gegen Halep nur auf dem Spartensender One übertragen wird. „Eine Ausstrahlung im Ersten findet wegen bestehender Programmplätze nicht statt. Außerdem wird sportschau.de die Begegnung im Livestream zeigen“, teilte ein Sprecher mit. Im ARD-Hauptprogramm läuft stattdessen ab 13 Uhr das Mittagsmagazin.