So wird Rosberg vorzeitig Weltmeister
Schon am Sonntag in Mexiko kann Entscheidung fallen
AUSTIN – Lewis Hamilton genoss den exquisiten Champions-Club in Austin. Nico Rosberg musste nach dem verpassten Premieren-Sieg in den USA dagegen um Aufmerksamkeit kämpfen. In einer Woche könnte das ganz anders sein, nach ein bisschen Durchatmen in Austin geht es für den 31-jährigen Deutschen zur möglichen Titelentscheidung der Formel 1 nach Mexiko.
Die Rechnung für den vorzeitigen WM-Triumph von Rosberg schon beim nächsten Formel-1-Rennen ist einfach. Der gebürtige Wiesbadener hat drei Grand Prix vor Saisonende 26 Punkte mehr als Austin-Sieger, Titelverteidiger und Mercedes-Teamkollege Hamilton.
Voraussetzung 1: Rosberg muss den Großen Preis von Mexiko gewinnen. Für den Sieg würde er 25 Punkte bekommen. Bei Platz zwei kann er unabhängig von Hamiltons Platz nicht den Titel vorzeitig klar machen.
Voraussetzung Nummer 2: Lewis Hamilton darf nicht mehr als einen Punkt holen. Das heißt, der Brite darf maximal auf den zehnten Platz kommen.
Würde Hamilton bei einem Sieg Rosbergs in Mexiko tatsächlich Zehnter, käme er auf 306 Punkte im Klassement. Rosberg würde sein Konto auf 356 erhöhen. Bei noch zwei ausstehenden Rennen in Brasilien und Abu Dhabi könnte Hamilton mit zwei Siegen und zwei Nullern von Rosberg rechnerisch wieder gleichziehen. Bei Punktegleichheit zählt die Anzahl der Siege: Und mit dem Sieg in Mexiko würde Rosberg auf zehn kommen, Hamilton könnte dann nur noch neun schaffen.
Bernie Ecclestone hat derweil seine Einschätzung bekräftigt, dass Rosbergs Verfolger Hamilton für die Formel 1 der bessere Weltmeister wäre. Der Geschäftsführer der Motorsport-Königsklasse stellte zwar klar, dass er keine Vorbehalte gegen Rosberg habe. Er bezeichnete ihn auch als ausgezeichneten Fahrer. Ecclestone verwies aber auf Hamiltons Aktivitäten außerhalb der Strecke. „Er geht in Talkshows, er ist auf den Roten Teppichen unterwegs, er trägt die Formel 1 in die Welt. Großartig. Für die Formel 1 und für mich als Promoter der Formel 1 gibt es keinen Besseren“, bekräftigte Ecclestone.