Anti-Terror-Razzia in fünf Bundesländern
Verdächtiger soll sich dem IS in Syrien angeschlossen haben – Keine konkrete Anschlagsgefahr
Die Behörden gehen dem Vorwurf der Terrorismusfinanzierung nach. Zwölf Wohnungen wurden durchsucht.
ERFURT – In fünf Bundesländern sind am Dienstag Polizeieinheiten bei Anti-TerrorEinsätzen gegen mehrere Tschetschenen aus Russland vorgegangen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes in Erfurt wurden zeitgleich insgesamt zwölf Wohnungen und eine Gemeinschaftsunterkunft in Thüringen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern durchsucht.
Bei den Einsätzen sei eine weiße Substanz gefunden worden, „die ist ungefährlich“, sagte eine Sprecherin des LKA. Es gehe unter anderem um den Verdacht der Terrorismusfinanzierung. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollte Geld ins Ausland transferiert werden. Zur Höhe der Beträge machte die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf das laufende Verfahren keine Angaben. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 28-jähriger Tschetschene aus Russland. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Gera wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.
Er soll beabsichtigt haben, sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien anzuschließen und habe ausreisen wollen. Eine konkrete Anschlagsgefahr hätten die Ermittlungen bislang nicht ergeben. Der Mann sei in Suhl angetroffen und nach den Vernehmungen wieder auf freien Fuß gesetzt worden.