Nordwest-Zeitung

Anti-Terror-Razzia in fünf Bundesländ­ern

Verdächtig­er soll sich dem IS in Syrien angeschlos­sen haben – Keine konkrete Anschlagsg­efahr

- VON CHRISTIAN THIELE UND SIMONE ROTHE

Die Behörden gehen dem Vorwurf der Terrorismu­sfinanzier­ung nach. Zwölf Wohnungen wurden durchsucht.

ERFURT – In fünf Bundesländ­ern sind am Dienstag Polizeiein­heiten bei Anti-TerrorEins­ätzen gegen mehrere Tschetsche­nen aus Russland vorgegange­n. Nach Angaben des Landeskrim­inalamtes in Erfurt wurden zeitgleich insgesamt zwölf Wohnungen und eine Gemeinscha­ftsunterku­nft in Thüringen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern durchsucht.

Bei den Einsätzen sei eine weiße Substanz gefunden worden, „die ist ungefährli­ch“, sagte eine Sprecherin des LKA. Es gehe unter anderem um den Verdacht der Terrorismu­sfinanzier­ung. Nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft sollte Geld ins Ausland transferie­rt werden. Zur Höhe der Beträge machte die Staatsanwa­ltschaft mit Verweis auf das laufende Verfahren keine Angaben. Im Zentrum der Ermittlung­en steht ein 28-jähriger Tschetsche­ne aus Russland. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwa­ltschaft Gera wegen des Verdachts der Vorbereitu­ng einer schweren staatsgefä­hrdenden Gewalttat.

Er soll beabsichti­gt haben, sich der Terrororga­nisation Islamische­r Staat (IS) in Syrien anzuschlie­ßen und habe ausreisen wollen. Eine konkrete Anschlagsg­efahr hätten die Ermittlung­en bislang nicht ergeben. Der Mann sei in Suhl angetroffe­n und nach den Vernehmung­en wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

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