Nordwest-Zeitung

Monte dei Paschi streicht 2600 Stellen

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

SIENA/DPA – Mit Stellenstr­eichungen und einem radikalen Sanierungs­plan will die italienisc­he Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) endlich in ruhiges Fahrwasser kommen. Rund 2600 Stellen sollen in den kommenden drei Jahren gestrichen und etwa 500 von 2000 Filialen geschlosse­n werden, wie die Bank am Dienstag in Siena mitteilte. Zudem sollen Geschäftst­eile verkauft werden. Damit will der neue Chef Marco Morelli bis 2019 einen Nettogewin­n von 1,1 Mrd. Euro erwirtscha­ften. Das Geldhaus gilt als das älteste der Welt und hat etwa 25 200 Mitarbeite­r.

Einnahmeau­sfälle können umgelegt werden. Angeblich geht es täglich um drei Millionen Euro.

BAYREUTH/NORDERNEY – Ein defektes Offshore-Kabel in der Nordsee könnte Stromkunde­n teuer zu stehen kommen. Weil die Stromverbi­ndung „DolWin 2“zuletzt mehrfach ausgefalle­n ist, hat sich der Netzbetrei­ber Tennet nun dazu entschiede­n, den OffshoreNe­tzanschlus­s komplett abzuschalt­en und zu reparieren. Für die Reparatura­rbeiten durch den Hersteller ABB sei ein Zeitraum von 20 Wochen, vom 7. November bis voraussich­tlich 27. März, veranschla­gt, teilte ein TennetSpre­cher am Dienstag mit.

Als Fehlerursa­che für die ungeplante Abschaltun­g der Netzanbind­ung von „DolWin 2“, die sich noch in der Testphase befinde, sei eine defekte Kabelkompo­nente lokalisier­t worden, erläuterte der Sprecher weiter. Über die Kabelverbi­ndung wird der Strom der rund 40 Kilometer nördlich von Norderney gelegenen Windparks Gode Wind 1 und 2 an Land transporti­ert.

Die Kosten für die Reparatura­rbeiten werden laut Tennet von ABB getragen. Die Ausgleichs­zahlungen, die Tennet dem Windparkbe­treiber Dong Energy aufgrund gesetzlich­er Verpflicht­ungen zahlen muss, will sich der Netzbetrei­ber indes über die Offshore-Haftungsum­lage zurückhole­n. „Diese Kosten können entspreche­nd gesetzlich­er Regelungen über die Offshore-Haftungsum­lage auf den Stromverbr­aucher umgelegt werden“, so der Sprecher.

Nach einem Bericht der „Ostfriesen-Zeitung“würden Dong Energy pro Tag fast drei Millionen Euro an Einnahmen entgehen. Da Tennet dem Konzern ab dem elften Pannentag bis zu 90 Prozent erstatten muss, wären das bei einer Reparaturz­eit von 20 Wochen zwischen 300 und 400 Millionen Euro.

Tennet wollte zu „hypothetis­chen Größenordn­ungen“keine Angaben machen. Der Netzbetrei­ber verwies darauf, dass gegenüber ursprüngli­chen Planungen die Abschaltun­gszeit von 25 auf 20 Wochen verkürzt werde. „Diese Verkürzung wird zu einer deutlichen Reduzierun­g der gegebenenf­alls an die Offshore-Windparks zu entrichten­den Entschädig­ungszahlen führen und in der Folge auch zu einer Entlastung der Stromkunde­n in Bezug auf die Offshore-Haftungsum­lage“, sagte der Tennet-Sprecher.

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BILD: HERO LANG Über die Offshore-Leitung und die Plattform „DolWin 2“(vorn) transporti­eren die Windparks Strom an Land.

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