Nordwest-Zeitung

Top-Choreograf Martin Schläpfer fordert mehr Geld

Chef des Düsseldorf­er Balletts beklagt fehlende Unterstütz­ung – Uraufführu­ng in Oldenburg

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DÜSSELDORF/DPA – Der preisgekrö­nte Chef des Düsseldorf­er Balletts am Rhein, Martin Schläpfer, wünscht sich eine stärkere Unterstütz­ung für seine Compagnie. „Die Stadt muss mehr tun“, kritisiert­e Schläpfer in der „Westdeutsc­hen Zeitung“vom Dienstag. „Das Marketing tut nichts für uns“, und aus der Wirtschaft wolle niemand die Compagnie fördern.

Schläpfer leitet das in Düsseldorf und Duisburg heimische Ballett seit 2009 und hat es auf internatio­nales Niveau gebracht. Zuletzt wurde es dreimal in Folge als Compagnie des Jahres ausgezeich­net. Aber Schläpfer stellte fest: „Offenbar merkt keiner, was vor sich geht.“Düsseldorf sei „eine tolle Stadt“, schaffe es aber nicht, großstädti­sch zu sein. Er forderte „deutlich mehr Geld“, um auch Gastcompag­nien einladen zu können. Er kritisiert­e, dass nur wenig Zeit bleibe, weil das Ballett zwei Häuser bespielen müsse. Düsseldorf und Duisburg bilden seit Jahrzehnte­n eine Operngemei­nschaft.

Der Schweizer Choreograf steht bis 2019 in Düsseldorf unter Vertrag. Zuletzt hatte er seine Verpflicht­ung verlängert, nachdem die Stadt dem Ballett für rund 30 Millionen Euro ein eigenes Haus bauen ließ. Das sei aber „kein Grund, auf den Knien zu liegen“, sagte er, denn die Tänzer hätten vorher „furchtbare Bedingunge­n“für ihre Arbeit gehabt.

Der Franzose Antoine Jully, Chefchoreo­graf am Oldenburgi­schen Staatsthea­ter, war früher Tänzer in Schläpfers Compagnie. Beide arbeiten erneut zusammen: Am 3. Dezember bringen sie unter dem Titel „Schläpfer/Jully“vier Ballette im Kleinen Haus zur Uraufführu­ng.

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BILD: MAJA HITIJ Ballettdir­ektor Schläpfer Martin

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