Auch Leverkusen blamiert sich in Lotte
Werkself scheidet nach Elfmeterschießen aus – Hertha bezwingt St. Pauli
LOTTE – Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat sich im DFB-Pokal in Abwesenheit seines gesperrten Trainers Roger Schmidt blamiert. Der Champions-League-Teilnehmer schied am Dienstagabend trotz Überzahl und zweimaliger Führung beim Drittliga-Aufsteiger Sportfreunde Lotte in der zweiten Runde mit 5:6 nach Elfmeterschießen aus. Nach 120 Minuten hatte es 2:2 gestanden. Schmidt verfolgte den peinlichen Auftritt auf einem Tablet im Mannschaftsbus vor dem Stadion.
Charles Aranguiz, Kevin Volland und Julian Baumgartlinger verschossen ihre Elfmeter. Dank zweier Tore (25. Minute/95.) von Volland schien der Favorit mit Co-Trainer Markus Krösche auf der Bank in der Verlängerung auf einem guten Weg. Doch Kevin Freiberger (105.+1) schlug für Lotte zurück. Ein Eigentor von Roberto Hilbert (47.) zum 1:1 hatte die Gastgeber, bei denen Tim Wendel (78.) die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels sah, von einer Sensation träumen lassen.
„Das ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten“, meckerte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. „Das ist die schwierigste Situation, seit ich im Verein bin“, sagte Stefan Kießling.
Schmidt hatte in Lotte, in der ersten Runde bereits Bezwinger von Werder Bremen, unter anderem auf Nationaltorwart Bernd Leno, Julian Brandt und Benjamin Henrichs verzichtet. Zudem fehlten die angeschlagenen Lars Bender, Hakan Calhanoglu und Ömer Toprak. Im Tor gab Zugang Ramazan Özcan sein Pflichtspieldebüt für die Werkself. Die Personalien konnten aber keine Entschuldigung für die über weite Strecken peinliche Vorstellung der Leverkusener sein. In Überzahl gelang es dem Bundesligisten nicht, das Spiel zu entscheiden.
Seine Pflichtaufgabe gelöst hat hingegen Hertha BSC. Der Hauptstadtclub gewann bei Zweitliga-Schlusslicht FC St. Pauli ohne Probleme mit 2:0. Für den Bundesliga-Dritten trafen Mitchell Weiser (42.) und Valentin Stocker (54.). Auch Borussia Mönchengladbach ist eine Runde weiter. Die Gladbacher bezwangen Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart mit 2:0. Die Tore erzielten Fabian Johnson (32) und Lars Stindl (84.).