Viele Gründe führen nach Oldenburg
Zugezogene berichten über Probleme bei Wohnungssuche
Vertreter von Stadt und die NWZ begrüßten am Dienstagabend 200 Neubürger im Kulturzentrum PFL. Die Einwohnerzahl liegt bei 164 300.
OLDENBURG – Oberbürgermeister Jürgen Krogmann hat am Dienstagabend 200 Neubürger im Kulturzentrum PFL begrüßt. Stadt und Ð organisieren die Neubürgerveranstaltung alle sechs Monate. Wertvolle Informationen erhielten die Zugezogenen über das kulturelle Angebot, Freizeitaktivitäten und städtische Dienstleistungen. Die Künstlerin Anni Heger sorgte für die musikalische Untermalung. Bei einer Tombola wurden wertvolle Preise verlost, darunter ein iPad der Ð und ein Einkaufsgutschein für das Modehaus Leffers.
Das Ehepaar Peter Koll und Ursula-Sybilla van Raamsdonk kommt aus Göttingen. „Da haben wir sehr bergig gewohnt. Wir wollten da hinziehen, wo es leichter ist, Rad zu fahren“, sagt van Raamsdonk. In Hamburg und Bremen haben sie auch gesucht – aber Oldenburg gefunden. In Osternburg wohnen sie nun in einem netten Bungalow. „Schön seniorengerecht“, lacht Koll. Die Innenstadt sei geprägt von jungen Menschen, das kulturelle Angebot mit Göttingen vergleichbar, schwärmt das Paar. Überhaupt sei das eine so nette Mentalität, „das mit diesem ,Moin’“, findet Raamsdonk, „wir haben uns von Anfang an überall begrüßt gefühlt.“
Fabian Rohlfs aus Westerstede durfte Oldenburg bereits während seiner Ausbildung kennenlernen. Seine Freundin wohnte ebenfalls in Oldenburg. Seit Mai wohnen sie nun zusammen, in Osternburg. „Die Wohnungssuche war ein bisschen anstrengend“, sagt der Industriekaufmann, „aber jetzt fühlen wir uns wohl.“Besonders genießt er es, jetzt mit dem Rad zur Arbeit fahren zu können: „Mit dem Bus aus Westerstede, das geht auch. Aber da ist man immer zeitlich gebunden.“
Einen Kulturschock erlebt Monika Lehmkuhl in Oldenburg. Mit ihrer Tochter Merle zog sie aus Tange (Ammerland) her: „Da ist praktisch nichts.“20 Jahre hat sie dort gewohnt: „Als mein Mann vor elf Jahren verstorben ist, war ich ganz alleine in dem großen Haus.“Das wurde ihr irgendwann alles zu viel: „Ich wollte noch einmal was komplett anderes erleben, einen Cut machen.“„Zieh’ nach Oldenburg“, rieten ihr Freunde. Aber eine passende Wohnung zu finden, war gar nicht so einfach. Vier Jahre war sie auf der Suche: „Irgendwann hab ich es aufgegeben. Da hat mich der Mut verlassen.“
Ganz plötzlich fällt ihr eine 3-Zimmer-Wohnung in die Hand, durch eine Freundin. Seit August sind die beiden nun Oldenburgerinnen. „Meine Freundin hat mir alles gezeigt, wo ich einkaufen kann, wie ich mit dem Auto durch die Stadt komme“, erzählt sie. Mit Nachbarn und bei Spaziergängen mit dem Hund komme man aber schon gut mit Leuten ins Gespräch. „Komm mal zum Kaffee“hätte man neulich schon einmal zu ihr gesagt. So wird es doch was in der neuen Stadt.
ÐTV zeigt einen Beitrag unter www.youtube.de/nwzplay
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