Grimmig gucken – Spaß haben
Neues Frauenteam der Outlaws träumt von Start in 2. Bundesliga
Bezirksklasse männl. U18 Ost Der Kader der Coyotes umfasst derzeit 20 Spielerinnen. Die Hoffnung ist, dass es bald doppelt so viele sind.
OLDENBURG – Der grimmige Blick gehört wohl einfach dazu. „Football ist ein sehr taktisches Spiel und kein wildes Getümmel“, räumt Julia Emmel etwas finster dreinblickend erst einmal mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf – um kurz darauf lächelnd zu ergänzen: „Die Gefahr sich gleich beim ersten Training mit dem Football-Virus zu infizieren, ist sehr groß.“
Das weiß Emmel aus eigener Erfahrung – und hofft, dass sich noch möglichst viele Frauen aus Oldenburg und umzu anstecken. Seit der Gründung einer eigenen Frauenabteilung bei den Oldenburg Outlaws im Juni rührt die ehemalige Handballerin als Vizepräsidentin die Werbetrommel für die Coyotes, wie das Team heißt. Das Ziel: 2018 mit einem eigenen Team in der 2. Bundesliga an den Start gehen.
Dass Oldenburg das richtige Pflaster für ein solches Vorhaben sein könnte, zeigt die Tatsache, dass es in den Knights (Regionalliga) und Outlaws (Landesliga) gleich zwei Männerteams gibt. Zwei Clubs in einer Stadt – das hat in Deutschland Seltenheitswert.
Diese Footballaffinität möchten Emmel und Outlaws-Präsident Elmar Heidenescher nutzen, um das Projekt „Frauenteam in der 2. Bundesliga“zu realisieren. „Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg“, weiß Emmel. Erst einmal gehe es darum, Spaß am Sport zu wecken und zu haben sowie als Team zusammenzuwachsen.
„Wir sind erstaunt, mit welchem Interesse Menschen – zum Beispiel bei Flyer-Aktionen in der Stadt – auf uns zukommen und wie viele uns unterstützen“, sagt Emmel und betont das Engagement des Männerteams, vor allem das von Heidenescher.
„Ohne ihn wäre das Ganze nicht zustande gekommene“, sagt die Vizepräsidentin, die auch auf dem Feld selbst ihre Frau steht. Sie ist eine von 20 Spielerinnen, die dem Coyotes-Kader aktuell angehören. „Zwei bräuchten wir noch, um spielen zu können – aber optimal wäre es, wenn wir um die 40 Mädels zusammenkriegen, um regelmäßig wechseln zu können. Außerdem kommt es immer mal vor, dass jemand aus beruflichen Gründen keine Zeit hat“, erklärt Emmel.
Weitere Neulinge sind immer willkommen. „Ob groß und schwer oder klein und wendig – für jeden findet sich beim Football eine Position. Einzige Einschränkung ist das Alter: Die Interessierten sollten mindestens 18 sein“, erklärt Emmel. Derzeit sind die Coyotes zwischen 18 und 41 Jahre alt und haben unterschiedliche Vorerfahrungen. „Wer Lust am Teamsport hat, ist hier richtig“, sagt Emmel. Und keine Angst: Grimmig geguckt wird nur auf dem Spielfeld.
„Ob groß und schwer oder klein und wendig – für jeden findet sich beim Football eine Position“JULIA EMMEL