Airbus beim Gewinn im Tiefflug
Anlaufprobleme belasten – Jobabbau in Hubschraubersparte
TOULOUSE/DPA – Anlaufprobleme bei neuen Flugzeugtypen haben dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus im Sommer einen herben Gewinneinbruch eingebrockt. Kurz vor Jahresende versucht der Konzern noch einmal aufzudrehen: Statt gut 650 Verkehrsflugzeugen, wie bisher geplant, sollen in diesem Jahr jetzt mehr als 670 neue Jets die Werkshallen verlassen, wie Finanzvorstand Harald Wilhelm am Mittwoch ankündigte. Probleme mit Zulieferern für den neuen Großraumjet A350 und die Verhandlungen um den Pannen-Militärflieger A400M halten den Konzern aber weiter in Atem.
Im dritten Quartal erzielte der Airbus-Konzern mit 14 Milliarden Euro ein Prozent weniger Umsatz als ein Jahr zuvor. Der um Einmaleffekte bereinigte operative Gewinn (Ebit) sackte wegen hoher Anlaufkosten und vergleichsweise niedrigen Verkaufspreisen für die ausgelieferten Jets um 21 Prozent auf 731 Millionen Euro zusammen.
Neben der Verkehrsflugzeugsparte warfen auch das Rüstungs- und RaumfahrtGeschäft sowie die Hubschraubertochter weniger ab als ein Jahr zuvor. Der Konzernüberschuss brach sogar um 87 Prozent auf nur noch 50 Millionen Euro ein. Letzteres erklärte Wilhelm mit einer gestiegenen Steuerquote.
Konzernchef Tom Enders machte bei seinen Zielen für 2016 dennoch keine Abstriche. „In den verbleibenden Monaten bis zum Jahresende konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Auslieferungen, um unsere Gewinn- und Liquiditätsprognosen zu erfüllen.“
Ebenfalls will Airbus fast 600 Stellen in seiner Hubschrauber-Sparte streichen. Insgesamt sollen 582 Arbeitsplätze an französischen Standorten wegfallen.