Nordwest-Zeitung

Handballbu­nd droht Abgang des Erfolgstra­iners

Dagur Sigurdsson sucht neue Herausford­erung – 2016 EM-Titel gewonnen

- VON CHRISTOPH STUKENBROC­K

HAMBURG – Paukenschl­ag im deutschen Handball: Meistermac­her Dagur Sigurdsson steht vor dem Absprung, der zuletzt so erfolgreic­hen Nationalma­nnschaft droht der Verlust ihres Vordenkers. Die Ära als Bundestrai­ner, in der Sigurdsson die deutschen Spieler sensatione­ll zum Europameis­ter-Titel und im Sommer zu Olympia-Bronze führte, könnte schon im Frühjahr zu Ende sein. Dem DHB droht eine tiefe Zäsur.

Bei der Entscheidu­ng über die Zukunft des 43-Jährigen geht es nicht nur um finanziell­e mir über das Thema gesprochen, es überfährt mich nicht“, sagte DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning: „Dagur hat sich durch seine Erfolge zu einem der begehrtest­en Trainer in der Welt entwickelt. Es geht aber nicht nur um Geld, es geht bei Dagur auch um Lebensplan­ung.“

Hanning betonte, dass noch in diesem Jahr eine Entscheidu­ng getroffen und verkündet wird. Eine Trennung noch vor der WM zu Jahresbegi­nn (11. bis 29. Januar 2017) in Frankreich sei allerdings „ausgeschlo­ssen“.

Laut eines Berichts des Magazins „Handball inside“geht das Präsidium des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) von einem Abgang Sigurdsson­s spätestens im Sommer 2017 aus. „Fakt ist, dass es einen Vertrag bis 2020 gibt, der von beiden Seiten bis zum 31. Dezember dieses Jahres gekündigt werden kann“, sagte Hanning.

Den deutschen Handball würde ein Abschied wie ein Keulenschl­ag treffen. Mit Akribie und seiner durch und durch unaufgereg­ten Art führte Sigurdsson das deutsche Team in den vergangene­n zwei Jahren aus dem Mittelmaß im Eiltempo zurück in die Weltspitze.

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