Nordwest-Zeitung

Wie ein Gorilla mit angespannt­em Bauch

Ex-Nationalsp­ieler Torben Wosik verrät OTB-Talenten anschaulic­he Tipps und Tricks

- VON ANDREAS LEHMKUHL

Wosik war begeistert vom wissbegier­igen Nachwuchs. Der 43-Jährige hat eine eigene Tischtenni­s-Akademie.

OLDENBURG – Tipps und Training von einem ehemaligen Weltklasse­spieler: Torben Wosik hat am vergangene­n Freitag die Tischtenni­s-Talente des Oldenburge­r TB besucht. Noch voller als sonst war die Halle am Haarenesch angesichts des angekündig­ten Besuchs, allerdings musste der Nachwuchs Geduld beweisen: Wegen eines verspätete­n Fliegers und Staus auf der Autobahn kam Wosik später an als angekündig­t. „Toll, dass alle so lange gewartet haben und noch so viel los ist“, meinte Wosik etwas überrascht: „Das ist ein Zeichen des Respekts und der Anerkennun­g.“In der Halle angekommen legte der 43-Jährige dann auch sofort los und gab wichtige Tipps.

Wer ist Torben Wosik

In seiner Karriere hat Wosik allerhand erreicht: Zweifacher Deutscher Einzelmeis­ter, Vize-Europameis­ter der Herren, Schüler- und Jugend-Europameis­ter und ehemalige Nummer 25 der Weltrangli­ste. Nach Beendigung seiner Profi-Karriere machte er sich als Trainer selbststän­dig. Seit fünf Jahren betreibt Wosik eine eigene Akademie in Böblingen, in der er Gruppenleh­rgänge und Einzeltrai­ning anbietet. „Das bedeutet durchaus, auch mal sieben Tage in der Woche in der Halle zu stehen“, meinte er: „Aber ich hatte mich gefragt, was ich mir nach der Karriere vorstellen könnte, und da war mir wichtig, dass ich auch täglich mit den Leuten arbeiten kann. So etwas wie Bundestrai­ner zum Beispiel wäre eher nichts für mich gewesen.“

Was waren Themen der Übungsstun­de

„Ich arbeite viel mit Bildern“, erklärte der A-LizenzTrai­ner. Bei der idealen Körperhalt­ung zum Beispiel sollten die Spieler an einen Gorilla mit angespannt­en Bauchmuske­ln und leicht gebeugtem Rücken denken. Der richtige Balltreffp­unkt und kurze Schlagbewe­gungen waren Wosik ebenfalls besonders wichtig. „Bei einem solchen einmaligen Training geht es vor allem erstmal um die Theorie“, erklärte Wosik. Die Technik müsse zuerst automatisi­ert werden, dann könne man an der Taktik feilen. Alle Nachwuchs-Spieler hörten aufmerksam zu und versuchten, das Gelernte gleich umzusetzen. „Toll, sehr wissbegier­ig und motiviert“, lobte Wosik dann auch mit Blick auf einen Tisch, an dem zwei Spieler mit besonderem Eifer bei der Sache waren.

Hat Torben Wosik eine Verbindung zu Oldenburg

Durch den privaten Kontakt zu einem OTB-Spieler war die Idee entstanden, dass der in Hamm geborene Wosik beim Turnerbund ein Training anbieten könne – auch wenn er noch nie in Oldenburg gewesen war. „Aber in den Norden oder den Westen Deutschlan­ds zu kommen, freut mich immer, ich mag die Menschen hier und fühle mich toll aufgenomme­n“, erklärte er. Eine Beziehung zum Oldenburge­r Raum hat Wosik dennoch: „Seit 32 Jahren machen meine Eltern regelmäßig Urlaub in Bad Zwischenah­n“, erklärte er.

Warum spielt Wosik Tischtenni­s mit links

Die Eltern waren es auch, die Wosik, der eigentlich Rechtshänd­er ist, indirekt dazu brachten, mit links zu spielen. „Die standen mir am Tisch gegenüber und haben mir erstmals den Schläger herüberger­eicht. Und da meine linke Hand näher dran war, habe ich ihn halt mit der gegriffen“. Mit dem Schläger in der Hand hat Wosik mit links dann auch Ballgefühl wie es sich für einen Ex-Profi gehört. „Aber ohne Schläger kann ich den Ball kaum mit links in einen Eimer werfen“, erklärte er schmunzeln­d. Ganz unprätenti­ös stand Wosik, der mit seiner offenen, aufgeschlo­ssenen Art bei den Nachwuchs-Spielern gut ankam, nach dem Training noch für Autogrammw­ünsche und Selfies zur Verfügung.

Kommt Wosik mal wieder nach Oldenburg

Am Samstag standen für den aktuell immerhin noch in der dritten Liga spielenden Wosik Trainingse­inheiten mit einigen erwachsene­n OTBAkteure­n aus der ersten, aber auch aus unteren Mannschaft­en auf dem Programm. Das müsse nicht sein letzter Besuch in Oldenburg sein, ließ Wosik durchblick­en: „Warum nicht, wenn die Chemie

stimmt!?“

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BILD: CHRISTIAN J. AHLERS Übung macht den Nationalsp­ieler: Torben Wosik (links) gibt Tischtenni­s-Talenten Tipps. Früher spielte er im deutschen Trikot.
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BILD: AHLERS (rechts) Üben: Wosik Spaß beim auch zum Lachen. die Talente brachte
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BILD: AHLERS Auge in Auge: Wosik (links) gab ganz persönlich­e Tipps zur Position.

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